Viele Stereotype prägen das Bild vom Mittelalter. Eines davon ist die Vorstellung, es habe sich um eine recht statische Zeit gehandelt, in der die Menschen vor allem in lokalen Bezügen agierten. Tatsächlich weist ein genauerer Blick aber rasch die Bedeutung des Reisens und der Bewegung im Raum auf: Ob für den Handel, aus religiösen Gründen oder auch aus Neugier – viele Menschen des Mittelalters reisten und nicht wenige ließen sich dauerhaft an neuen Orten nieder. Nicht zuletzt zahlreiche Personen aus den Gebieten des heutigen Deutschland suchten etwa ihr Glück in Italien, wo sie sich mehr oder weniger rasch integrierten. Diese Vorlesung möchte Einblicke in die Erscheinungsformen und Auswirkungen des Reisens und der Migration im Mittelalter bieten. Der Schwerpunkt liegt auf dem 13.-15. Jahrhundert, die Perspektiven reichen von lokalen bis zu globalen Bezügen. Marco Polo wird ebenso zur Sprache kommen wie die deutschen Bäcker in Rom…
Semester: ST 2024