Was alte, weiĂe MĂ€nner noch lernen können â und alle anderen auch, um strukturellen Ungleichheiten besser begegnen zu können. Strukturelle, soziale Ungleichheiten werden weiterhin in der Gesellschaft reproduziert. Weiblich Gelesene, Menschen mit nicht-weiĂen, ethnischen HerkĂŒnften und Migrationshintergrund in FĂŒhrungs- oder Verantwortungsrollen, Gender Pay Gap, Sichtbarkeit von IntersektionalitĂ€t auf institutionellen Ebenen, DiversitĂ€t in Teams, etc: Die sozialen Ungleichheiten auf gesellschaftlicher Ebene spiegeln sich nicht nur in der Berufswelt, sondern auch in der Schule und in auĂerschulischen Bildungskontexten wider. Wer spricht eigentlich? Wer traut sich zu sprechen? Und wer spricht, warum?
Im Seminar knĂŒpfen wir an kritische Gedanken aus bildungssoziologischen Diskursen (u.a. John Dewey, Max Weber, Michel Foucault, Pierre Bourdieu) an und untersuchen ausgehend von oben genannten sozialen Ungleichheiten mögliche AnsĂ€tze, um sich von Hierarchien und etablierten Rollenvorstellungen im gesellschaftlichen Miteinander zu lösen, wenn diese sozialen Ungleichheiten reproduzieren. Wir lernen unterschiedliche Innovationsmethoden (wie u.a. Design Thinking, Modern Agile, Human-Centered Design) kennen und finden heraus, wie sich deren Elemente einsetzen lassen, um sich und andere zu empowern, um trotz Unsicherheiten in einer sich dynamisch wandelnden Gesellschaft auf Augenhöhe zu agieren und ehrliche DiversitĂ€t in Teams und im Miteinander zu ermöglichen.
Dabei diskutieren wir verschiedene AnsÀtze und erproben den Transfer der Methoden auf verschiedene Lernkontexte und Altersgruppen.
Nach einer ersten theoretischen EinfĂŒhrung werden wir die zweite Sitzung am 28.10.â22 als praktischen Einstieg auf dem Wissenschaftsfestival des Center for Advanced Internet Studies (CAIS) verbringen. Vor Ort werden wir einerseits prĂ€sentierte Themen auf Reprodukion von Hierarchien und PhĂ€nomenen sozialer Ungleichheit ins Auge nehmen und uns andererseits aktiv an einem Format beteiligen, bei welchem ich Sie gerne ermutigen möchte, die Themen der zukĂŒnftigen Digitalisierungsforschung mitzubestimmen. Ihre Anwesenheit ist hierfĂŒr besonders notwendig, da jedes einzelne Input in die Forschungsagenda des CAIS eingehen wird und wir alle somit die Chance haben, das Seminarthema als gesellschaftlich relevanten Aspekt in den wissenschaftlichen Diskurs zu bringen. NatĂŒrlich können Sie auch andere Ihnen im Bezug zur Digitalisierungsforschung als wichtig erscheinende Themen dort angeben.
Diese zweite Sitzung und die dabei gesammelten EindrĂŒcke und Beobachtungen bilden den Grundstein fĂŒr die Festlegung der folgenden Schwerpunkte im Seminar. Sie dĂŒrfen dementsprechend die inhaltliche Gestaltung des Seminars mit beeinflussen, wenn Sie ein besonderes Augenmerk auf ein bestimmtes PhĂ€nomen oder auf eine fĂŒr Sie interessant erscheinende Methode legen möchten. Entlang einiger thematischer und methodischer VorschlĂ€ge von mir erarbeiten wir uns die Themen dann gemeinsam in interaktiven Formaten in den folgenden Sitzungen. Ihre aktive Teilnahme trĂ€gt also maĂgeblich zum Erfolg der Veranstaltung bei. Ăber die praktische Integration von Innovationsmethoden in die Lehr- und Lernformate testen wir ganz im Sinne agiler AnsĂ€tze somit Aspekte der verschiedenen AblĂ€ufe direkt in den einzelnen Sitzungen, um Ihnen die Beteiligung so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten und nicht nur in theoretischen Ăberlegungen zu verweilen. FĂŒr einzelne Sitzungen werden kurze Impulse von externen Referent:innen (u.a. Podcaster; Instagrammer und Praktikern) gesetzt werden, an denen wir dann gemeinsam diskutieren werden.
- Kursleiter/in: Samuel Thomas Simon