Der Theologe und Gymnasialprofessor Johann Peter Hebel (1760-1826) ist in der deutschen Literaturgeschichte vor allem für seine sogenannten Kalendergeschichten bekannt. Im Jahr 1802 wird der damals in Karlsruhe lehrende Hebel aufgefordert, Beiträge für den „Badischen Landeskalender“ beizusteuern. Sechs Jahre später hat er die alleinige redaktionelle Verantwortung für den unter dem neuen Titel publizierten „Rheinländischen Hausfreund“. Das Seminar setzt sich mit den narrativen Formen des Kalenders und dessen medialen Voraussetzungen auseinander. Dabei werden vor allem jene Kalendergeschichten von Interesse sein, in denen von der Übertragung von Botschaften, vom Streit der Menschen und von der Sprachverwirrung die Rede ist. Zudem steht Hebels aufklärerisches Erziehungsprogramm im Zentrum, sein Aufruf zur Toleranz und die bis heute anhaltende Popularität des Erzählens von Geschichten in der kleinen Form.
Semester: WiSe 2024/25