Katharina Luther, geb. von Bora, und Martin Luther sind nicht nur zwei äußerst prominente historische Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts, sondern waren auch immer Projektionsfläche für theologische Debatten, Konstruktionen und Polemiken – und das konfessionsübergreifend. Ob beide als „das“ protestantische „Erzelternpaar“ dargestellt werden, über die „Schönheit“ von Katharina von Bora spekuliert oder Martin Luther über sein Verhältnis zu seiner Frau definiert wird, in vielen Fällen stehen ihre Darstellungen als „Frau“ und „Mann“ im Vordergrund. Doch welche Charakteristika lagerten sich in sprachlichen wie gegenständlichen Bildern von Martin und Katharina Luther in den vergangenen Jahrhunderten an und wie entsprechen diese den Signaturen der jeweiligen Jahrhunderte? Was sagen Verunglimpfungen, Polemiken oder Heroisierungen über das jeweilige Jahrhundert und seine Theologie(n)?


Auf Grundlage des 2021 erschienen Sammelbandes „Bild – Geschlecht – Rezeption. Katharina von Bora und Martin Luther im Spiegel der Jahrhunderte“ von Carlotta Israel und Camilla Schneider beschäftigt sich das Blockseminar (Veranstaltung c) Seminar zu einer anderen Epoche) mit Darstellungen des Reformators und seiner Frau in schriftlichen Quellen und Bildern, um anhand dieser nicht nur deren Darstellung als „Mann“ und „Frau“ nachzugehen, sondern ebenso der theologischen Einordnung und Reformationsmemoria.

Die Blocktage des Seminars werden im Sinne des Blended Learning durch digitale Elemente in Moodle vorbereitet. Die aktive Teilnahme, die Bearbeitung der Aufgaben in Moodle, die Übernahme einer kleinen Studienleistung sowie der erfolgreiche Abschluss des Proseminars Kirchengeschichte (Veranstaltung a) Proseminar zur Einübung in die Methoden kirchengeschichtlichen Arbeitens) werden erwartet.  


Semester: SoSe 2024