In diesem Seminar werden wir uns mit der Frage beschäftigen, auf welche Weise unterschiedliche Begriffe von Geschichte und Zeit in zeitgenössischen gesellschaftspolitischen Debatten im Mashreq und Maghreb sowie in der Forschung darüber eine Rolle spielen. In einem ersten Schritt wird es darum gehen, uns ein theoretisch-methodisches Gerüst zu erarbeiten, mit dem wir dieser Frage nachgehen können. Dazu werden wir zunächst fragen, was Konzeptionen von Geschichte und Zeit sind, wie sie unterschiedliche Vorstellungen von Gemeinschaft (also das Politische) grundieren und was dabei eine postkoloniale Perspektive für die historische Analyse modernen arabischen Denkens beitragen kann. Darauf aufbauend werden wir anhand ausgewählter Themenfelder - wie etwa Nationalismusdiskurs, dem Begriff des Islams und der Modernisierung, Liberalismus und feministischer Gesellschaftskritik - herausarbeiten, wie in gesellschaftlichen Debatten auf unterschiedliche Weise Geschichte und Zeit vorgestellt wird. Das Seminar vermittelt die Fähigkeit, Konzeptionen von Geschichte und Zeit zu erkennen und zu verstehen, wie diese unterschiedliche Verständnisweisen von der Welt, Gesellschaft und Subjekten begründen.

Organisation der Lehrveranstaltung:

Relevante Literatur wird den Teilnehmer:innen rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Voraussetzung für aktive Teilnahme (unbenotet): Referat mit Handout; Ausarbeitung des Referats zu einem Essay. Voraussetzung für eine benotete Leistung: aktive Teilnahme (wie vorstehend) + Hausarbeit. Arbeit im Seminar an arabischen Texten und Sekundärliteratur kombiniert in Kleingruppen und gesamter Gruppe. Die Schreibaufgaben werden didaktisch begleitet.

Hinweis zur Durchführung:

Die Lehrveranstaltung wird voraussichtlich komplett in Präsenz stattfinden.
Semester: ST 2024