In den letzten Jahren hat die Weltraumforschung deutlich Fahrt aufgernommen. Die von staatlichen Raumfahrtorganisationen finanzierte Roboter-Missionen, das James Webb Teleskop oder die chinesische Raumstation werden dabei medial von den Aktivitäten privater Akteure, wie Branson, Bezos oder Musk, tendenziell überlagert. Der Weltraum ist zu einem umkämpften Geschäftsfeld geworden und die 1967 in der Outer Space Treaty vereinbarten Ziele einer Erforschung für das Wohl aller Menschen ist fragwürdig geworden. Private und nationale Akteure konkurrieren um die wirtschaftliche und ideologische Vorherrschaft im All.
In diesem Seminar wollen wir uns mit den theologischen und ethischen Aspekten menschlicher Weltraumfahrt befassen. Dabei stehen zwei Fragehorizonte im Mittelpunkt: Was bedeutet die Weltraumfahrt für die Selbstbilder der Menschen, ihre Deutungen des Kosmos und ihre religiösen Grundhaltungen? Welche sozialen und insbesondere ökologischen Herausforderungen sind im Blick auf die ökonomische Nutzung des Weltraums zu beachten?
Semester: SoSe 2024