Das Seminar betrachtet die Geschichte der verschiedenen christlichen, muslimischen, jüdischen und lokal-religiösen Reiche am Horn von Afrika von der Spätantike bis zum 16. Jahrhundert: Von der Konversion des aksumitischen Königs Ezana im heutigen äthiopisch-eritreischen Hochland zum Christentum im frühen 4. Jahrhundert über die Kriege zwischen aksumitischen Christen und dem jüdischen Königreich von Himjar im Rotmeergebiet im 6. Jahrhundert hin zur ‚ersten Hidschra‘ der Gefährten des Propheten Mohammed ins äthiopische Hochland. Wir werden uns mit der Etablierung verschiedener Sultanate am Horn beschäftigen — aber auch der Entstehungsgeschichte der eindrucksvollen Felsenkirchen von Lalibela, welche heute als UNESCO-Weltkulturerbe gelten. Ebenfalls behandelt wird das spätmittelalterliche Selbstbild der äthiopischen christlichen Könige, die sich als Nachfahren des biblischen Königs Salomo verstanden, deren überraschend weitläufige Kontakte zu anderen Regionen und Höfen im 15. Jahrhundert — vom Indischen Ozean und Kairo nach Rom, Valencia und Konstanz am Bodensee.


Literatur:

Samantha Kelly, ed., A Companion to Medieval Ethiopia and Eritrea (Leiden: Brill, 2020).

Verena Krebs, Medieval Ethiopian Kingship, Craft, and Diplomacy with Latin Europe (Chur: Palgrave, 2021).


Semester: WiSe 2024/25