Zeit: Präsenz, Do. 14-16
Raum/Ort: GA 6/62
Beginn: 21.10.2021
Workload: 60 h oder 240 h
Kreditpunkte: 2 oder 8 CP

Inhalte:
Die großen Skulturenprogramme des europäischen Mittelalters seit dem 12. Jahrhundert entstanden häufig im direkten Zusammenhang mit Kirchenportalen und somit in einer architektonisch fassbaren Schwellensituation zwischen Außen und Innen, Öffnung und Verschluss. Diese Situation wurde genutzt, um durch skulpturale Gestaltung die konkreten und die metaphorischen Dimensionen der Schwelle erfahrbar zu machen. Wo beispielsweise das Jüngste Gericht thematisiert wurde, ließ sich die räumliche Situation auf die Schwellensituation zu den Jenseitsräumen des christlichen Glaubens (Himmel, Hölle, Fegefeuer) übertragen und umgekehrt das imaginäre Endgericht auf das aktuelle Schwellenerlebnis.
Im Grundseminar sollen die komplexen Bildprogramme besonders mit Blick auf ihre entsprechenden Wirkungsdimensionen diskutiert werden. Dabei lässt sich viel Grundlegendes zur Gattung der Skulptur, zur kunsthistorischen Beschreibung, zu Ikonographie, Rezeptionsästhetik u. v. m. erarbeiten.

Einführende Literatur:
Tina Bawden, Die Schwelle im Mittelalter. Bildmotiv und Bildort (Sensus. Studien zur mittelalterlichen Kunst, Bd. 4), Köln 2014
Semester: ST 2024