Wolframs von Eschenbach Parzival ist eine berühmte Dichtung der höfischen Erzählliteratur, viel beachtet und wirkungsvoll bis in unsere Gegenwart. Wolfram selbst hat für sein Werk auf einen zeitgenössischen französischen Roman als Prätext zurückgegriffen: den Perceval von Chrétien de Troyes, den er ins Deutsche übersetzt und ganz neu erzählt. Wie dabei auffällt, verändert Wolfram gerade die Figuren aus seinem Prätext besonders stark, und er erschafft so eine lebendige Erzählwelt mit einer ungewöhnlichen Fülle und Vielfalt spannender weiblicher und männlicher Figuren. So erhalten Figuren, die zuvor namenlos waren, nun einprägsame, sprechende und klangvolle Namen; viele Figuren führt er neu ein oder gibt ihnen mehr Raum, als sie zuvor hatten. Nicht zuletzt greift Wolfram in die Konzeption der Figuren ein, indem nahezu jede von ihnen eine eigene Lebensgeschichte erhält und jede durch Widersprüche charakterisiert ist. Damit entfaltet sein Roman ein besonderes Menschenbild: das Bild des ‚elsternfarbenen‘ Menschen, bei dem sich helle und dunkle Seiten mischen.
Im Seminar werden wir exemplarisch solche Figuren aus dem Parzival behandeln, die im Vergleich zum Prätext signifikant verändert sind und durch ihre Bedeutung für die erzählte Geschichte herausragen (z.B. Belacane, Cundrie, Gawan, Herzeloyde, Parzival). Neben den Besonderheiten der Figurenzeichnung soll dabei insbesondere die Frage nach den Entwürfen von Weiblichkeit und Männlichkeit ins Zentrum rücken. Ob und wie sich unter dieser Perspektive das Menschenbild des Romans neu erschließt, wollen wir dann mit dem Blick auf jüngere und jüngste Forschungspositionen erörtern.
Textgrundlage: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe. 2. Aufl. Mhd. Text nach der 6. Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Berlin/New York 2003. Zur Einführung: Heiko Hartmann: Einführung in das Werk Wolframs von Eschenbach. Darmstadt 2015.
CP-Erwerb: TN: Teilnahme, schriftliche Aufgaben und Mitarbeit an der Präsentation eines Referats. LN: zusätzlich mündliche Prüfung (B.A. 15‘, M.A. 30‘) oder schriftliche Hausarbeit (B.A. 12-14 Seiten, M.A. 18-20 Seiten). Kommunikation: Eine ausführliche Beschreibung der Veranstaltung mit Informationen zur moodle-Plattform, zu schriftlichen Aufgaben, zu den Online-Referaten sowie zu mündlichen Prüfungen und schriftlichen Arbeiten stelle ich gleich zu Vorlesungsbeginn bereit. Sprechstunden: donnerstags 12-14 Uhr (via Zoom).
Im Seminar werden wir exemplarisch solche Figuren aus dem Parzival behandeln, die im Vergleich zum Prätext signifikant verändert sind und durch ihre Bedeutung für die erzählte Geschichte herausragen (z.B. Belacane, Cundrie, Gawan, Herzeloyde, Parzival). Neben den Besonderheiten der Figurenzeichnung soll dabei insbesondere die Frage nach den Entwürfen von Weiblichkeit und Männlichkeit ins Zentrum rücken. Ob und wie sich unter dieser Perspektive das Menschenbild des Romans neu erschließt, wollen wir dann mit dem Blick auf jüngere und jüngste Forschungspositionen erörtern.
Textgrundlage: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe. 2. Aufl. Mhd. Text nach der 6. Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Berlin/New York 2003. Zur Einführung: Heiko Hartmann: Einführung in das Werk Wolframs von Eschenbach. Darmstadt 2015.
CP-Erwerb: TN: Teilnahme, schriftliche Aufgaben und Mitarbeit an der Präsentation eines Referats. LN: zusätzlich mündliche Prüfung (B.A. 15‘, M.A. 30‘) oder schriftliche Hausarbeit (B.A. 12-14 Seiten, M.A. 18-20 Seiten). Kommunikation: Eine ausführliche Beschreibung der Veranstaltung mit Informationen zur moodle-Plattform, zu schriftlichen Aufgaben, zu den Online-Referaten sowie zu mündlichen Prüfungen und schriftlichen Arbeiten stelle ich gleich zu Vorlesungsbeginn bereit. Sprechstunden: donnerstags 12-14 Uhr (via Zoom).
- Kursleiter/in: Simon Aschemeier
- Kursleiter/in: Juliane Bienert
- Kursleiter/in: Manfred Eikelmann
Semester: WiSe 2024/25