Die helfende Zuwendung zu in Not geratenen Menschen ist seit den Anfängen des Christentums ein zentrales Merkmal christlicher Identität. Die biblischen Traditionen bieten ausgehend von dem Gebot der Nächstenliebe eine Vielzahl an Impulsen und Beispielerzählungen, um die Gläubigen zur Hilfe für andere zu motivieren. Das helfende Handeln geschieht gegenwärtig – neben unmittelbarer Hilfe durch einzelne Christ*innen oder durch Kirchengemeinden – vor allem im Kontext der Diakonie, die sowohl das hauptamtliche wie das ehrenamtliche Engagement organisiert.

Im Seminar werden ausgehend von grundlegenden Überlegungen zu Motiven und Konstellationen des Helfens die biblischen Traditionslinien aufgearbeitet und anschließend exemplarische Handlungsfelder der Diakonie vorgestellt. In diesem Zusammenhang ist einerseits die Beruflichkeit helfenden Handelns zu diskutieren (Helfen in der Mehrfachcodierung von Empathie, persönlicher Zuwendung und beruflicher Leistung inkl. der Gestaltung von Arbeitsverträgen im diakonischen Kontext) und andererseits auf die besonderen Bedingungen ehrenamtlichen Engagements in der Gegenwart (Motive und Qualifizierung für das Ehrenamt) aufmerksam zu machen. Dabei ist auch die Frage zu erörtern, inwiefern der christliche Glaube eine spezifische Prägekraft im Blick auf Konturen helfenden Handelns entwickelt. Praktisch-theologisch gilt es, dabei den Zusammenhang von Diakonie und Seelsorge in den Blick zu nehmen, systematisch-theologisch den von Ethik und Diakonie/Seelsorge.
Semester: SoSe 2024