Im Rahmen eines forschenden Masterseminars („The Lost Book“) haben wir die Geschichte und Theorie des Komischen auf der Bühne über Jahre hinweg erforscht und zwar von den griechischen Anfängen bis zum „Lachen der Postmoderne“. Diese Vorlesung und das korrespondierende Begleitseminar wollen die Ergebnisse dieser Erkundungen in zwei Teilen vorstellen. Die erste Vorlesung im Wintersemester überblickt die Entwicklung von den antiken Anfängen bis ins 18. Jahrhundert. Die folgenden Punkte werden besprochen:

Das rituelle Vorspiel des gespielt Komischen
Szene Athen: die Entwicklung der griechische Komödie am Beispiel von Aristophanes und Menander, die Tradition der komischen Stegreifspiele (des „Mimos“)
Szene Rom: die literarischen römischen Komödien von Plautus und Terenz, die improvisatorischen Atellanenspiele und der „Mimus“ der Kaiserzeit
die richtungsweisende Aufnahme und Weiterentwicklung der antiken Komödie in der italienischen Renaissance (Commedia erudita und Commedia dell‘arte)
Shakespeare und die Entwicklung der neuzeitlichen Tragikomödie
Molière: Musikalisierung und Innovation
Die komische Figur auf der Bühne, von der Commedia dell’arte bis zur Vertreibung des Harlekins
Der Niedergang des gespielt Komischen im Zeichen seiner Verbürgerlichung, 18. Jahrhundert (erste Hälfte)
Die Entwicklung einer komplexen bürgerlichen Komödie (etwa bei Beaumarchais und Lessing) und das groteske Komische im Sturm und Drang.
Die Vorlesung führt nicht nur in die Geschichte des gespielt Komischen ein, sondern auch in die wichtigsten Komiktheorien. Auf dem Programm stehen die Thesen von Aristoteles, Freud, Bachtin, Bergson, Plessner, Greiner u.a. In einem Begleitseminar, dessen Besuch dringend empfohlen wird, werden die theoretischen Ansätze vertieft.

Format: Die Vorlesung wird zu den angegebenen Terminen via Zoom stattfinden.
Semester: SoSe 2024