Artusromane gehören zweifellos zu den beliebtesten literarischen Texten der mittelhochdeutschen Literatur. Voll von kuriosen Abenteuerfahrten, hitzigen Kämpfen und unsterblicher Liebe bieten die Texte nicht umsonst bis in die Neuzeit Stoff für Literatur und Kino. Als Hartmann von Aue in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts den Erec-Roman des Chrétien de Troyes aus dem Französischen überträgt, erhält die Gattung erstmals Einzug in die deutschsprachige Literatur. Der Text erzählt die Geschichte des Helden Erec, der nach der Hochzeit mit Enite seine Herrscherpflichten über alle Zweisamkeit vergisst. Gemeinsam muss das Paar sich daraufhin einer Bewährungsprobe stellen, um ihre Ehre zu retten und sich zurück in die höfische Gesellschaft zu integrieren. Im Seminar werden wir der Erzählstruktur des Textes zwischen Minne und Kampf auf den Grund gehen und uns mit Forschungsfragen zu zentralen Themen wie Ritterlichkeit, Herrschaft, Raum- und Figurenzeichnung beschäftigen. Im Zentrum des Seminars soll das Thema Transfer stehen, zu dem eigene Projektarbeiten in Gruppen erarbeitet werden sollen. Dabei beschäftigen wir uns sowohl mit Kultur- als auch mit Medientransfer, wenn wir überlegen, wie wir die Kursinhalte für andere Zielgruppe aufbereiten und Plattformen wie TikTok Instagram, Youtube, Twitter, Spotify und co. nutzbar machen können.
- Kursleiter/in: Anika Soraya Meißner
Semester: WiSe 2024/25