Inhalte:Das Gebiet der „Weserrenaissance“ nördlich von
Kassel und entlang der Weser bis Osnabrück und Wolfsburg ist ein
besonders gutes Beispiel für die Vermittlung von künstlerischen Formen,
insbesondere im Bereich der Architektur. Im 16./17. Jahrhundert kam es
hier in Residenz- und Bürgerstädten sowie an Adelshöfen zu einer hohen
Dichte an Bauwerken, welche die neuen, aus Italien kommenden Formen der
Renaissance aufnahmen und veränderten. Eine besondere Rolle hierbei
spielten niederländische Künstler und Architekten, deren
Transmitterfunktion das Seminar untersucht. Gedruckte Architektur- und
Kunsttheorien, die über die Niederlande in die deutschen Territorien
kamen, aber auch Akteure wie Hans Vredemann de Vries prägten zusammen
mit regionalen Baumeistern einen ornamentalen Baustil, in dem auch
Skulptur ihren Platz hatte.
Das Seminar wird einerseits diskutieren, was es hieß, architektonische Normen von einer Sprache in die andere zu übersetzen. Andererseits wird es darum gehen, was sich änderte, wenn architektonische Normen von einer städtisch geprägten Gesellschaft (wie in Italien) in die durch adlige Strukturen gekennzeichneten Gesellschaften Deutschlands übertragen wurden. Architekturtheorie wurde so zum „Verhandlungsraum“, der im Vergleich von Norm und Anwendung sichtbar wird. Diese Transfers untersuchen wir anhand von Werken der „Weserrenaissance“.
Es wird zwei verpflichtende Tagesexkursionen nach Lemgo (10.11.) und Bückeburg (1.12.) geben, die in Kooperation mit dem Weserrenaissance-Museum in Schloss Brake sowie dem Niedersächsischen Landesarchiv in Bückeburg stattfinden. Ansonsten ist das Seminar als wöchentliche Online-Veranstaltung mit Referaten organisiert. Einführende Literatur:Germann, Georg: Einführung in die Geschichte der Architekturtheorie, Darmstadt 1987
Hipp, Hermann: Die Nachgotik in Deutschland. Kein Stil und ohne Stil, in: Stil als Bedeutung in der nordalpinen Renaissance. Die Wiederentdeckung einer methodischen Nachbarschaft, hg. von Stephan Hoppe und Matthias Müller, Regensburg 2008, S. 14-47
Lüpkes, Vera; Borggrefe, Heiner (Hg.): Adel im Weserraum um 1600. Ausstellungskatalog Weserrenaissance-Museum Schloß Brake, München, Berlin 1996.
Das Seminar wird einerseits diskutieren, was es hieß, architektonische Normen von einer Sprache in die andere zu übersetzen. Andererseits wird es darum gehen, was sich änderte, wenn architektonische Normen von einer städtisch geprägten Gesellschaft (wie in Italien) in die durch adlige Strukturen gekennzeichneten Gesellschaften Deutschlands übertragen wurden. Architekturtheorie wurde so zum „Verhandlungsraum“, der im Vergleich von Norm und Anwendung sichtbar wird. Diese Transfers untersuchen wir anhand von Werken der „Weserrenaissance“.
Es wird zwei verpflichtende Tagesexkursionen nach Lemgo (10.11.) und Bückeburg (1.12.) geben, die in Kooperation mit dem Weserrenaissance-Museum in Schloss Brake sowie dem Niedersächsischen Landesarchiv in Bückeburg stattfinden. Ansonsten ist das Seminar als wöchentliche Online-Veranstaltung mit Referaten organisiert. Einführende Literatur:Germann, Georg: Einführung in die Geschichte der Architekturtheorie, Darmstadt 1987
Hipp, Hermann: Die Nachgotik in Deutschland. Kein Stil und ohne Stil, in: Stil als Bedeutung in der nordalpinen Renaissance. Die Wiederentdeckung einer methodischen Nachbarschaft, hg. von Stephan Hoppe und Matthias Müller, Regensburg 2008, S. 14-47
Lüpkes, Vera; Borggrefe, Heiner (Hg.): Adel im Weserraum um 1600. Ausstellungskatalog Weserrenaissance-Museum Schloß Brake, München, Berlin 1996.
- Kursleiter/in: Jasmin Gierling
- Kursleiter/in: Cornelia Jöchner
- Kursleiter/in: Christina Paula Ladda
Semester: ST 2024