Türkische Literatur in armenischer Schrift ist in handschriftlicher Form seit dem 14. Jahrhundert und in Druckform seit dem 18. Jahrhundert belegt. Vor allem die Gründung mehrerer Kongregationen der Mechitaristen in Venedig, Wien und Triest haben die Textproduktion in türkischer Sprache und armenischer Schrift maßgeblich geprägt. Ziel des Seminars ist es, einen Überblick über die armeno-türkische Textproduktion im Osmanischen Reich zu geben, um dann die Mitte des 19. Jahrhunderts beginnende intensive Literaturproduktion aus kultur- und literaturwissenschaftlicher Perspektive zu kontextualisieren. Dabei soll einerseits die armenische Schrift und ihre Eignung für die türkische Sprache in Hinblick auf intellektuelle Debatten im 19. Jahrhundert erläutert werden, andererseits soll die armeno-türkische Literatur als Teil der sogenannten „türkisch-christlichen“ Literatur und innerhalb der türkischen Literatur im Allgemeinen näher untersucht werden.
Semester: SoSe 2024