Period-rooms sind Museumsräume, die mit historischen Gegenständen wohnlich eingerichtet werden, um den Eindruck einer bestimmten Epoche, eines Stils oder einer Region zu vermitteln. Neben den europäischen Museen für angewandte Kunst (u.a. Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg; Victoria and Albert Museum, London; Musée Carnavalet, Paris) sind es bis heute vor allem US-amerikanische Museen wie das Metropolitan Museum in New York oder das Philadelphia Museum of Art, die period-rooms ausstellen. Als Idee im Historismus entstanden, wurden period rooms einerseits von Wilhelm von Bodes Konzept des Stilraums geprägt, andererseits waren auch die teilweise mit Puppen ausstaffierten Tableaus von Völkerkunde- und Nationalmuseen in Skandinavien, Deutschland und der Schweiz entscheidend für die Entwicklung von period rooms. Im Seminar soll es u. a. um das Problem der kunsthistorischen Periodisierung, die Frage nach „Stilen“ und ihrer musealen Vermittlung gehen und um das Verhältnis vom period-room zum modernem Interieur und bürgerlichen Einrichtungskonzepten. Zudem werden wir uns mit Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler beschäftigen, die seit den 1980er Jahren "Interventionen" in period-rooms platziert haben oder die Installationen als period-rooms geschaffen haben.

Semester: WiSe 2024/25