Anhand von Textlektüren und exemplarischen Analysen von Kunstwerken diskutiert das Grundseminar zeitgenössische Methoden der Kunstgeschichte. Ausgehend von modernen bzw. modernistischen Herangehensweisen wie Biographik, Stilgeschichte und Ikonographie/Ikonologie soll diskutiert werden, welche Theorien gegenwärtig die Analysen von Kunstwerken, visueller und materieller Kultur ergänzen und erweitern. Durch ein gemeinsames close reading, also ein präzises Lesen, und die Erprobung an konkreten Beispielen sollen Einblicke in die Schreibweisen, Argumentationen, die Chancen und Problematiken unterschiedlicher Ansätze vermittelt werden. Welche Analysekriterien stellen etwa Marxismus, Feminismus, Psychoanalyse, Postcolonial Studies oder Sozialwissenschaften bereit? Welche Felder eröffnen sich bei der Frage nach den Materialien, dem Publikum oder Ökonomien? Ziel ist es, einen ersten Überblick über mögliche analytische Perspektiven zu ermöglichen, um ein kritisches Bewusstsein für die Dynamiken unterschiedlicher Kunstgeschichten zu schärfen.
Die Veranstaltung richtet sich an Anfänger sowie an fortgeschrittene Studierende, die ihr Wissen auffrischen oder vertiefen möchten. Die Bereitschaft zur Lektüre ist unerlässlich.
Das Seminar, die Referate und Diskussionen finden wöchentlich per Zoom statt. Die Referatstexte und -präsentationen werden anschließend auf Moodle hochgeladen, so dass verpasste Inhalte nachgearbeitet werden können.Einführende Literatur:Charles Harrison / Paul Wood (Hg.): Kunsttheorie im 20. Jahrhundert, 2 Bde., Ostfildern-Ruit 1998

Udo Kultermann: Geschichte der Kunstgeschichte. Der Weg einer Wissenschaft (1966), überarb. und erw. Neuauflage, München 1990

Martin Papenbrock / Norbert Schneider (Hg.): Kunstgeschichte nach 1968 (= Kunst und Politik: Jahrbuch der Guernica-Gesellschaft, Bd. 12), Göttingen 2010
Semester: WT 2024/25