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Walter Benjamins Begriff der „Jetztzeit“ reflektiert, wie im Rekurs auf Vergangenes Konstellationen des Möglichen aufscheinen können. Geschichte wird auf diese Weise zum Gegenstand von je gegenwärtigen Konstruktionen. Arno Gisingers fotohistoriografische Arbeit „Konstellation. Walter Benjamin im Exil“ schließt hier an. Im Wissen um Benjamins Kunst- und Medientheorie reflektiert der Fotograf Möglichkeiten der Darstellbarkeit von Geschichte im Medium der Fotografie und in einem Zusammenspiel von Bild und Text.
Seine Arbeit wird ab November 2021 in den Kunstsammlungen der RUB – im Museum moderner und zeitgenössischer Kunst – zu sehen sein. Geplant ist, sie im Zusammenspiel mit Werken aus der Sammlung zu zeigen, die auf andere und auf ganz unterschiedliche Weise auf Geschichte rekurrieren und sie vergegenwärtigen. Es sind u.a. Arbeiten von Christian Boltanski, Jochen Gerz, Elisabeth Neudörfl, Gerhard Richter, Thomas Ruff und Thomas Struth, die vor diesem Hintergrund und mit Bezug auf die Arbeit von Arno Gisinger untersucht werden. Das Seminar geht Fragestellungen nach den Möglichkeiten der visuellen Historiografie in der Gegenwartskunst nach und reflektiert sie in Auseinandersetzung mit ausgewählten Werken. Die Veranstaltung analysiert diese Zusammenhänge mit Blick auf konkrete Werkkonstellationen, sie fungiert somit auch zur vorbereitenden theoretischen Auseinandersetzung mit dem geplanten Ausstellungsprojekt.

 

EinfĂĽhrende Literatur:

Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum. Campusmuseum. Sammlung Moderne, hrsg. von Friederike Wappler und Richard Hoppe-Sailer, Richter Verlag: Düsseldorf 2008
Arno Gisinger/Nathalie Raoux: Konstellation. Walter Benjamin im Exil. Paris, Wien 2009

Semester: ST 2024