Das grotesk Komische verneint jegliche Wahrscheinlichkeit und besitzt damit eine
deutliche Affinität zum Fantastischen. In beiden Fällen sind Verfremdungstechniken
relevant, im Sinne einer satirischen „Entstellung zur Kenntlichkeit“. Schon bei Aris
tophanes bauten Vögel eine gewaltige Stadt in den Himmel, sprachen die menschliche Sprache und verspotteten die Politiker Athens. Parodistische Verfahren (der gezielten Unterschreitung des Großen und Erhabenen) wurden in die Gegenwart des Fantastischen durchgereicht: das Verhältnis von Star Wars zu Space Balls. Im Sommersemester steht die die erstaunliche mediale Karriere dieser oft schwarzen Komik auf dem Programm, also der fantastischen Wahnwitz, welcher seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts ein internationales Millionenpublikum unterhält, schräg, hochgradig künstlich und in auch in Serie. Auf dem Programm stehen schwarze Fernseh- und Filmformate von Loriot über Monty Python‘s „Flying Circus“ bis zu„Little Britain“, Filmparodien wie z.B. Life of Brian, Galaxy Quest oder Guardians of the Galaxy und Serien wie The Orville oder Rick and Morty. Theoretisch werden wir Texte aus den Feldern der Erforschung des Grotesken, des Fantastischen und der Verfremdungstheorie einblenden.
Zur Vorbereitung: G. Hiß: Das verlorene Buch. Oberhausen 2019
B.A.-Studierende, die eine Lost-Book-Vorlesung erfolgreich abgeschlossen haben,
sind willkommen und teilnahmeberechtigt.
Das Seminar findet jeden zweiten Donnerstag von 12 bis 16 Uhr statt, alternierend mit den „Fluchtlinien der Romantik“.
Anforderungen für:
-TN: Referat
-LN: Referatsverschriftlichung


Semester: WT 2024/25