In dieser neutestamentlichen Vorlesung mit religionsgeschichtlichem und theologischem Schwerpunkt werden zuerst die Mysterienkulte und ihr sozialgeschichtlicher Kontext vorgestellt.

Das Neue Testament beruht auf dem Judentum und seinen Heiligen Schriften. Dennoch werden einzelne Elemente aus den Mysterien gezielt inkludiert. Folgende Fragen werden bearbeitet: Wie interagieren neutestamentliche Schriften mit anderen Religionen. Wer wagt, zentrale Inhalte von diesen zu übernehmen, wer verweigert sich solchen Inklusionen und weshalb? Wie kann das Christentum mit seiner paganen Umwelt interagieren?


Inhaltlich und theologisch geht es dabei um das Verständnis des Geheimnisses des Gottes Reiches (Mk 4,11), um verschiedene Todesdeutungen und um die Bedeutung der Fruchtbarkeit für die Theologie. Fruchtbarkeit, Erde, Mutter, Leiblichkeit spielt heute in gewissen neureligiösen Bewegungen eine wichtige Rolle, die Theologie hat diese aber noch kaum für sich entdeckt. Spannend sind auch die Interaktionen in neutestamentlichen Texten mit dem Wein-, Erotik- und Ekstasegott Dionysos.

In allem wird die Frage eine wichtige Rolle spielen, wie Theologie und Kirche heute konstruktiv und reflektiert mit einem multireligiösen Umfeld umgehen kann.

Semester: SoSe 2024