Seit der Antike steht die Figur des Herrschers immer wieder im Zentrum dramatischer Texte. Die großen gesellschaftlichen Entwicklungen und Umwälzungen werden anhand dieser Figuren bewusst (oder unbewusst) zum Verhandlungsgegenstand im Theater und darüber hinaus gemacht. Erscheint der Stoff auch als ein historischer (oder sogar fiktiver), so stellt sich doch im Theater implizit immer die Frage nach der Relevanz im Bestehenden und Zukünftigen. Gerade da, wo das Theater die Themen von Herrschaft und Gesellschaft zur Schau stellt, haben wir es mit konservativen oder subversiven Elementen zu tun, die im Laufe der Zeit verschiedene Zugänge durch Publikum, Bearbeitungen und Inszenierungen ermöglichen und so eine dauerhafte Aktualität für sich beanspruchen.

In diesem Seminar stehen einige Beispiele der Theatergeschichte der Neuzeit im Vordergrund. Es werden verschiedene dramatische Annäherungen an die Figur des Herrschenden besprochen und in ihren historischen und sozialen Kontext gesetzt. Im Zentrum stehen dabei ausgewählte Stücke von Shakespeare, die unter Berücksichtigung von Sekundärliteratur und theoretischen Ansätzen untersucht werden. Shakespeares Texten werden Adaptionen und anderen Texte der Moderne gegenübergestellt, die sich ebenfalls mit dem Aspekt der Herrschaft und den gesellschaftlichen Umbrüchen und Gesetzmäßigkeiten auseinandersetzen, um so eine umfassendere Perspektive auf dieses Thema zu gewährleisten.

Für die Lektüre sind Stücke und Texte von Machiavelli, Peter Hacks, Goethe, Heiner Müller u.a. angedacht.

Beginn der 1.Sitzung: 4.11.20

Anforderungen für:

-TN:Lesekarten

-LN:Hausarbeit


Semester: WT 2024/25