Seit einigen Jahrzehnten gewinnt die empirische Forschung in der (Praktischen) Theologie immer höhere Bedeutung. Dies gilt sowohl für qualitative Methoden wie Interviews oder die teilnehmende Beobachtung, die in zahlreiche Monographien einfließen, als auch für quantitative Methoden, die vor allem im Rahmen der regelmäßig erhobenen Kirchenmitgliedschaftsstudien Verwendung finden.

Dieses Seminar soll sowohl einen Überblick über unterschiedliche Methoden und Beispiele ihrer Anwendung geben als auch Fragen diskutieren, die sich aus der verstärkten Orientierung an der Empirie ergeben: Wie vermeide ich den Fehler, in den Daten nur das zu sehen, was ich zu sehen hoffe? Wie genau ist das interdisziplinäre Verhältnis zwischen Theologie und den jeweilig genutzten Methoden zu bestimmen? Bedeutet es etwas für die akademische Theologie, wenn mehr und mehr Kirchenmitglieder sagen, dass Jesus für sie nicht der menschgewordene Gott war, sondern einfach ein bewundernswerter Mensch – und wenn ja, was?  

Zudem sollen derzeit laufende empirische Forschungsprojekte vorgestellt und ein Einblick in die konkrete Arbeit am erhobenen Datenmaterial (z. B. Interviewtranskripten) gegeben werden.

Nicht zuletzt erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, das Gelernte anzuwenden und selbst erste Schritte in der empirischen Forschung zu gehen.

Semester: SoSe 2024