Seit dem 20. Jahrhundert beschäftigen sich Künstler*innen intensiv mit dem Thema Arbeit: mit aktuellen Arbeits- und Lebensrealitäten in industriellen und postindustriellen Zusammenhängen als auch mit ihrer eigenen Tätigkeit. Viele von ihnen zielen darauf ab, die mit der Aufklärung und Industrialisierung verfestigte Differenzierung von Kunst und Arbeit aufzubrechen und die Parallelen von Künstler*innen und Arbeiter*innen herauszustellen. Im Seminar werden Positionen diskutiert, die sich als Kunstarbeiter*innen verstehen, die das Arbeiten verweigern, die in die Fabrik gehen, um Arbeit zu untersuchen, die selbst Fabriken gründen, die harte Arbeit leisten, die andere für sich arbeiten lassen, die längst an einer besseren Arbeit arbeiten oder an einer Welt ohne Arbeit; unter ihnen Harun Farocki, Mierle Laderman Ukeles, Steve McQueen, Jasmina Metwaly & Philip Rizk, Olafur Eliasson und Mika Rottenberg. Hinzu kommen künstlerische sowie kulturwissenschaftliche, philosophische und politische Texte, die sich mit der Entwicklung von Arbeit im 20. und 21. Jahrhundert beschäftigen sowie mit der kontroversen These, dass sich unsere heutige Arbeitswelt an künstlerischer Arbeit – flexibel, autonom und kreativ – orientiert und Künstler*innen die Avantgarde der Dienstleistungsgesellschaft seien; von Angela McRobbie und Hito Steyerl über Maurizio Lazzarato und Silvia Federici bis Helen Molesworth und Didier Eribon.

Es sind 9 ca. 1-stündige Zoom-Sitzungen vor Weihnachten geplant, in denen pro Sitzung 1-2 Texte diskutiert werden. Mit den Texten werden zur Vorbereitung auf Moodle drei Fragen eingestellt, die wir dann in den Sitzungen bearbeiten. Im Präsenzteil, der am Donnerstag, den 21. Januar und Freitag, den 22. 1 von 9- 18 Uhr im KUBUS der Situation Kunst, Bochum stattfindet (bei erneutem Lock-Down per Zoom) werden dann die am Anfang verteilten Referate gehalten und diskutiert (Sie können sich in Moodle für die Referate eintragen). Ziel der Referate ist es, dass die im ersten Teil des Seminars gelesenen Texte gewinnbringend mit künstlerischen Arbeiten verknüpft werden. Alternativ zum Referat können Künstlerinterviews geführt werden (Punkteverteilung siehe unten), die dann auch auf Moodle hochgeladen und im Präsenzteil diskutiert werden. Auf Moodle wird ein Texte-Pool mit weiteren Texten angelegt werden, aus denen für die Referate geschöpft werden kann und die für die auf Moodle zu erledigenden Wiki Einträge zur Verfügung stehen.

Punktevergabe/Anforderungen:

10 Punkte = Teilnahme, Lektüre, Referat, Hausarbeit
8 Punkte= Teilnahme, Lektüre, Referat, Interview (verschriftlich)
6 Punkte= Teilnahme, Lektüre, Referat, Wiki Eintrag zu einem zusätzlichen Text
2 oder 3 Punkte= Teilnahme, Lektüre, Referate oder Wiki-Eintrag zu einem zusätzlichen Text

Teilnahme meint immer die aktive Teilnahme an den Zoom-Sitzungen UND dem Präsenzteil!

Hilfskraft: Julia.Kersting@ruhr-uni-bochum.de

Max. 20 Teilnehmer*innen
Einführende Literatur:
Angela McRobbie: Be Creative. Making a Living in the New Culture Industries. Cambridge / Malden, MA 2016; Ausst.-Kat. Bin beschäftigt. Gesellschaft für Aktuelle Kunst (GAK), Bremen 2007; Friederike Sigler (Hg.): Work. Documents of Contemporary Art. London / Cambridge, MA 2017; Ausst.-Kat. Work Ethic. Hg. von Helen Molesworth. The Baltimore Museum of Art, Baltimore 2003
 


Semester: WT 2024/25