Die Geschichte des Museums ist eine Geschichte des produktiven Austauschs und der internationalen Verbindungen, aber auch eine Geschichte von Konkurrenz und unberechtigter Aneignung. Museale Sammlungen in Europa und den USA entstehen im Spannungsfeld eines vielgestaltigen kulturellen Transfers von Objekten und Konzepten. Im Seminar sollen im Rahmen historischer Museumsforschung die Facetten des Austauschs beleuchtet werden, der die fruchtbare Zusammenarbeit, die Translozierung von Kulturgut sowie auch dessen museale Inszenierung in historischen, Kunst-, National- und Völkerkundemuseen umfasst. Mit Blick auf die sich jüngst in der Diskussion um das Humboldt Forum zuspitzende Debatte um die museale Deutungshoheit werden wir uns darüber hinaus mit aktuellen Ausstellungsprojekten und Sammlungspräsentationen auseinandersetzen, die sich mit alternativen Ansätzen zur etablierten musealen Dichotomie von „eigen“ und „fremd“ befassen. Das Seminarprogramm wird durch den Workshop „Period rooms als Knotenpunkte kulturellen Transfers“ am 23. Mai 2019 ergänzt. Es wird die Bereitschaft zur Lektüre, Diskussion und die Übernahme eines Referats erwartet.

Semester: ST 2024