In den Kunstwissenschaften ist sie nicht nur in Bezug auf Ikonografien und Darstellungsmodi des männlichen Körpers oder die Rolle des Betrachters oder der Betrachterin relevant. Auch Fragen hinsichtlich der Autorschaft werden etwa mit Blick auf die Kritik am Geniekult oder die Strukturen künstlerischer Ausbildungsstätten diskutiert. In Verbindung mit den Queer-Studies, sowie Forschungen zu Trans- und Intersexualität kristallisieren sich Fragen nach der zukünftigen Gültigkeit der Kategorie Männlichkeit heraus.
Nach der Lektüre einer Auswahl an Grundlagentexten der fächerübergreifenden Männlichkeitsforschung sowie aus den Kunstwissenschaften werden wir anhand zeitgenössischer Beispiele die neuesten Entwicklungen der Männlichkeitsforschung diskutieren. Es wird eine Bereitschaft zur Lektüre, Diskussion und Übernahme eines Referats sowie zur Teilnahme an der Tagung erwartet.
Die Studierenden müssen an der ganztägigen Sektion zur Männlichkeitsforschung der Eröffnungstagung des „Marie Jahoda Zentrums für Gender Studies“ der RUB in Bochum am Mittwoch, den 26. Juni 2019 von 10-17 Uhr teilnehmen und ein Protokoll eines Vortrags anfertigen. Die Teilnahme an dieser Sektion ist Teil des Seminars und wird mit drei Sitzungen angerechnet.
Fend, Mechthild und Marianne Koos (Hgg.): Männlichkeit im Blick. Visuelle Inszenierungen in der Kunst seit der Frühen Neuzeit, Köln 2004.
Horlacher, Stefan, Bettina Jansen und Wieland Schwanebeck (Hgg.): Männlichkeit. Ein interdisziplinäres Handbuch, Stuttgart 2016.
Jones, Amelia: Dis/Playing the phallus. Male artists perform their masculinities, in: Art history, Vol. 17, 1994, Issue 4, S. 546-584.
Söll, Änne und Gerald Schröder (Hgg.): Der Mann in der Krise? Visualisierungen von Männlichkeit im 20. und 21. Jahrhundert, Köln 2015.
- Kursleiter/in: Änne Söll
Semester: WT 2024/25