Das Forschungskolloquium soll interessierten Studierenden – vor allem im Master-Bereich, aber auch fortgeschrittene BA-Studierende – mit Perspektiven gegenwärtiger internationaler Theaterforschung in Kontakt bringen. Geknüpft ist das Kolloquium nämlich an die im WS 2018/19 neu startende Vortragsreihe „Theaterforschung Ruhr“, die an drei Terminen stattfindet.
Der Schwerpunkt der Vortragsreihe ist das Verhältnis von Theater und (Post-)Industrie: In der räumlichen Umnutzung von Industrieräumen zu Theatern, in den Körpertechniken von Industrie und Postindustrie und ihrer Aufnahme im Theater in der Zeit, in der Darstellung von Bergbau, im Arbeitertheater, im Verhältnis von Arbeitsumwelten und Gender. Wie werden diese Themen in den darstellenden Künsten verhandelt oder in einem internationalen Forschungskontext reflektiert? Was verbindet die Theaterregion Ruhr mit anderen (ehemals) industriell geprägten Zonen? Was ist spezifisch? Wo kann eine Theaterforschung ansetzen, die sich den Potentialen aber auch Problemen im Umgang mit den viel zitierten „Industriekathedralen“ genauso wie den postfordistischen, neuen Arbeitsweisen stellt?
Im ersten Semester der Vortragsreihe sind die Anthropologin Rosalind Morris von der Columbia University und die Theaterwissenschaftlerin Bojana Kunst von der Justus-Liebig Universität Gießen eingeladen. Morris erforscht die Rolle von migrierten Arbeitern im südafrikanischen Bergbau u.a. mit filmischen Mitteln; Kunst untersucht die Veränderung von Tanz im Übergang vom Industriezeitalter in den Postfordismus. Die Reihe wird mit einer Vorlesung von Jörn Etzold eröffnet.
Das Kolloquium sieht den Besuch der drei öffentlichen Vorträge jeweils donnerstags von 18-20 Uhr vor. Daran schließt jeweils an dem auf den Vortragsabend direkt folgenden Freitagmorgen von 10-12 Uhr ein Workshop mit der eingeladenen Vortragenden für die Teilnehmenden des Kolloquiums an. Dies bietet also die Möglichkeit, vertieft mit den Gästen ihre Forschung zu diskutieren. An weiteren, zu vereinbarenden Freitagsterminen werden im Kolloquium weitere Texte aus dem thematischen Kontext der Vortragsreihe, aber auch Texte zur Vorbereitung auf Abschlussarbeiten gelesen. Darüber hinaus ist der gemeinsame Besuch ausgewählter Panels des Kongresses der Gesellschaft für Theaterwissenschaft "Theater und Technik" in Düsseldorf vorgesehen (Besuch zwischen 08. und 11.11.2018, Absprache der Panels im Kurs).
- Kursleiter/in: Jörn Etzold
- Kursleiter/in: Leon Gabriel
Semester: WT 2025/26