Durch die Einsicht in das Alter des Universums verkommt die Geschichte des Menschen zu einem Wimpernschlag der Zeit. Der Mensch entstand lange nachdem sich Leben regte und wird verschwinden, ohne dass das Universum dadurch aufhört zu existieren.

Ein zentrales Selbstverstöndnis der Kirche ist jedoch, dass sie an der Heilsgeschichte Gottes teilnimmt und diese in Jesus Christus zu ihrem Höhepunkt gekommen ist. Dementsprechend braucht es theologische Entwürfe, welche Heilsgeschichte und Profangeschichte in Verbindung bringen.

Wie kann der mensch in Anbetracht der kosmischen Zeit in seiner individuellen Bedeustamkeit vor Gott gedacht werden? Kann redlicher Weise die christliche Hoffnungsperspektive vertreten werden, wenn der Mensch nur ein Staubkorn im Universum ist?

Da die Frage nach einer Deutung des Menschen in Anbetracht seiner Geschichtlichkeit auch nicht-theologische Entwürfe herausfordert, werden wir im Seminar theistische mit nicht-theistischen Geschichtsdeutungen konfrontieren

Semester: SoSe 2024