Glanz (engl. shine, frz. éclat) zieht Blicke auf sich und weckt Begehren. Als Phänomen der Wahrnehmung, der Refraktion und Reflexion faszinieren glänzende Dinge, Stoffe und Materialien. Sie prägen die materielle Kultur und versprechen Luxus (Besitz), soziale Distinktion (Prestige/Glamour) einerseits und Möglichkeiten entgrenzender Erfahrungen (Exzess) andererseits. So beschreibt etwa Lacans Blicktheorie Glanz als eine Subjekt-Objekt-Beziehung, bei der das Objekt quasi verlebendigt und mit einem eigenen Blick ausgestattet wird. Diese Eigenmächtigkeit glänzender Dinge schafft kulturelles Kapital und Imaginationsräume, wirkt sich auf Tauschökonomien und sozialen Beziehungen gleichermaßen aus. Das Seminar hat zum Ziel sich Glanz und Glamour mit Hilfe von Texten, der internationalen Tagung „Kulturen des Glanzes: Materialien – Praktiken – Subjektivierungen“ am 25-27. Oktober in Bochum (Teilnahme obligatorisch) und eigenen Arbeiten zum Thema zu erschließen. Hier soll es nicht nur um eine ganze Bandbreite an glänzende Materialien in der Kunst gehen, sondern auch um Glanz und Glamour in der Fotografie, in der Mode, im Film und in der Architektur.

Semester: WiSe 2024/25