Der Streit, ob und in welcher Weise biblische Texte zur Orientierung der
christlichen Lebensführung herangezogen werden können, bestimmt den
Protestantismus seit der Reformation. Auch in der Gegenwart werden in
den evangelischen Kirchen viele Kontroversen deutlich, welche die Frage
nach einem angemessenen Umgang mit den biblischen Traditionen
provozieren.
In dem Seminar soll es darum gehen, der Frage
nachzugehen, ob und inwiefern sich eine Alternative zwischen einer
naiven unmittelbaren Anwendung biblischer Texte einerseits und einer
Beliebigkeit oder sogar Vergleichgültigung im Umgang mit der Bibel
andererseits erarbeiten lässt. Dies soll exemplarisch an Hand biblischer
Grundtexte, wie dem Feindesliebegebot in der Bergpredigt, dem Gleichnis
vom barmherzigen Samariter und dem Gleichnis vom verlorenen Sohn
geschehen sowie am Beispiel kontroverser ethischer Debatten der
Gegenwart und der jeweiligen Bezugnahme auf biblische Texte.
Die
konstitutive Sitzung mit der Seminarplanung findet am Mi., d. 19.4.
statt. Neben der regelmäßigen Teilnahme an den Seminarsitzungen sollen
die Teilnehmenden (zumindest) auch an der ntl. und an der syst.-theol.
Vorlesung im Rahmen der Ringvorlesung der Fakultät zum Thema
"Reformation und theologische Wissenschaft" teilnehmen.
- Kursleiter/in: Traugott Jähnichen
- Kursleiter/in: Natascha Wilhelmine Otte
- Kursleiter/in: Peter Wick