Generell kann es helfen, sich vorab schon mal zu überlegen, wie man in bestimmten Situationen reagieren kann, damit man im Ernstfall handlungssicherer ist.

Sprich die betroffene Person an

Anstatt die Person zu adressieren, die sich grenzüberschreitend verhält, nimm Blickkontakt mit der betroffenen Person auf, sprich sie direkt an und demonstriere ihr damit, dass du ihr zur Seite stehst. Du kannst fragen, wie du ihr helfen kannst oder ob du sie begleiten sollst.

Wichtig ist, dass die betroffene Person nicht zusätzlich in Gefahr gebracht wird oder Du gegen ihre Bedürfnisse handelst. Also vermeide (zunächst) jeglichen Kontakt mit der diskriminierenden Person, da dieser sie provozieren könnte.

Falls du die diskriminierende Person doch ansprichst, achte darauf, dass du immer aus deiner Perspektive sprichst und nicht für die betroffene Person. Versuche also darauf zu achten, nicht selber grenzüberschreitend zu handeln. Du kannst zum Beispiel sagen „Ich habe beobachtet, dass Sie die Person sexistisch behandelt haben. Das empfinde ich als diskriminierend“. So machst du deutlich, dass du die Situation beobachtet hast und beziehst klar Stellung gegen Sexismus.

 

Sprich umstehende Personen an

Sprich Personen an, die sich in der unmittelbaren Umgebung befinden und bitte sie um Hilfe. Das hilft dir insbesondere dann, wenn du dich in der Situation unsicher fühlst. Außerdem sorgst du so für Aufmerksamkeit und machst die diskriminierende Situation sichtbar. Hierbei ist die konkrete Ansprache (z.B. „Sie mit dem roten Hemd“) wichtig.

Falls möglich, sprich mit der betroffenen Person ab, ob die Polizei gerufen werden soll.

 

Unterstütze die betroffene Person

Geh‘ (wenn möglich) nicht aus der Situation raus, sondern halte dich, falls nötig, als Zeuge*Zeugin bereit. So kannst du die betroffene Person etwas entlasten. Biete ihr an, sie nach Hause oder zu einer Beratungsstelle zu begleiten. Falls sie das nicht möchte, kannst du ihr für einen späteren Zeitpunkt deine Kontaktdaten geben.


Verfasst von Laura Chlebos.