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O

officia oratoris

Die "officia oratoris" sind die drei Aufgabenbereiche eines Redners, die parallel zu den drei Stilebenen (genera elocutionis) durch die beabsichtigte Wirkung unterschieden werden in: 1. Ein intellektuelles Wirkziel, mit dem der Redner auf den Verstand (logos) des Publikums einwirken will, um seine Zuörer zu unterrichten (docere) oder ihnen etwas zu beweisen (probare). 2. Ein "mildes" Affektziel, indem er seine Adressaten erfreuen (delectare) oder fĂŒr sich gewinnen (conciliare) will, wobei er als Überzeugungsmittel die eigene Haltung (ethos) mit einbezieht. 3.  Ein leidenschaftliches Affektziel, wobei das Publikum bewegt (movere) oder sogar zu Taten aufgestachelt (concitare) werden soll, indem die Leidenschaft (pathos) hierbei als Überzeugungsmittel eingesetzt wird.


ornatus

Der Redeschmuck in Wortverbindungen (ornatus in verbis coniuncits) umschließt verschiedene Formen meist auf der Satzebene sichtbarer <Figuren> und die WortfĂŒgung. Wortfiguren haben immer eine amplifizierende Funktion, d.h. sie heben ein Wort besonders hervor, zur Erhöhung oder Verminderung des Gemeinten. Der Redeschmuck in Einzelwörtern (ornatus in verbis singulis) umschließt z.B. sprachliche Bilder, die sogenannten Tropen, sowie Archaismus und Neologismus.