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A

Ally

Ally-Sein bedeutet, VerbĂŒndete*r im Kampf gegen Diskriminierungs- und Gewaltformen zu sein, auch wenn man nicht spezifisch betroffen ist. Wenn bspw. cis MĂ€nner sich gegen Gewalt an Frauen und nicht-binĂ€re Menschen einsetzen oder weiße Menschen, die sich gegen Rassismus positionieren. Allyship heißt, sich aus eigenem Antrieb zu informieren und aktiv gegen Diskriminierung und Gewalt zu positionieren und zu handeln!


Awareness

Awareness benennt einen Moment des Sich-Gewahr- oder Bewusstwerdens ĂŒber eine Situation oder einen Zustand und die daraus resultierende Awarenessarbeit auf individueller oder struktureller Ebene. Awareness heißt erst einmal 'Achtsamkeit' und beschreibt eine Geisteshaltung. In dem Kontext, in dem wir den Awareness-Begriff nutzen, steht er fĂŒr das SchĂ€rfen des Bewusstseins fĂŒr die eigenen Grenzen und BedĂŒrfnisse, aber auch fĂŒr die eigenen Stereotype und grenzĂŒberschreitende oder diskriminierende Verhaltensweisen; sich seiner eigenen Position in der Gesellschaft und der damit verbundenen Privilegien bewusst zu sein. Awareness geht aber ĂŒber den Moment der Bewusstseinswerdung hinaus und umfasst auch die sich aus dem Moment des Bewusstwerdens ergebenen VerhaltensĂ€nderungen. Neben den erwĂ€hnten individuellen Denk- und Verhaltensweisen umfasst das Awarenesskonzept auch die strukturelle Ebene. Diskriminierung und Gewalt sind in unseren gesellschaftlichen Strukturen verankert: Strukturen, die aus historischen und gesellschaftlichen MachtverhĂ€ltnissen gewachsen sind und bewusst sowie unbewusst Einfluss auf Individuen und Institutionen haben.


B

BinÀres Geschlechtersystem

Das binĂ€re Geschlechtersystem oder die binĂ€re Geschlechterordnung bezeichnet ein Denksystem, in dem nur zwei Geschlechter vorkommen: mĂ€nnlich und weiblich. Mit dieser Einteilung gehen bestimmte Vorstellungen von Geschlecht einher, die in Vorurteilen und Stereotypen mĂŒnden können: "MĂ€nner weinen nicht" oder "Frauen sind fĂŒrsorgerlicher". Die Vorstellung von geschlechtlichen Zweiteiligkeit blendet zudem die Vielfalt von Geschlecht und die LebensrealitĂ€t von bspw. nicht-binĂ€ren Menschen, trans und inter Menschen aus. Das ist diskriminierend und kann zu Ausschluss bis zu anderen Formen von Gewalt fĂŒhren.



C

cis

Cis bezieht sich auf die geschlechtliche IdentitĂ€t und bedeutet, dass eine cis Person sich mit dem Geschlecht identifiziert, das sie*er bei der Geburt aufgrund der Genitalien zugeordnet bekommen hat. Cis entstand als Pendant zu trans, um aufzuzeigen, dass es keine SelbstverstĂ€ndlichkeit ist, wenn GeschlechtsidentitĂ€t und das körperliche Geschlecht ĂŒbereinstimmen. Cis wird hĂ€ufig als kleingeschriebene Vorsilbe verwendet: 'eine cis Frau'.


D

Dickpic

'Dickpic' ist ein Anglizismus, der sich aus den englischen Worten 'dick' fĂŒr Penis (umgangssprachlich Schwanz) und picture fĂŒr Bild zusammensetzt. Dickpics werden meistens ungefragt, d. h. ohne Konsens, ĂŒber Social Media und Dating- und Messengerapps verschickt und sind damit eine Form sexualisierter BelĂ€stigung.
Dickpicks ohne Konsens zu verschicken gilt in Deutschland als Straftat und kann somit strafrechtlich verfolgt werden.
FĂŒr Betroffene haben wir hier ein Hilfsangebot aufgefĂŒhrt.

Diskriminierung

Diskriminierung meint die Benachteiligung von Menschen oder Gruppen aufgrund bestimmter Merkmale, wie Geschlecht, Hautfarbe, Behinderung, Religionszugehörigkeit, Alter u. v .m. Diesen Merkmalen werden Bedeutungen zugeschrieben, die in Vorurteilen und Stereotypen mĂŒnden können und zur Folge haben, dass Menschen oder Gruppen abgewertet oder unterdrĂŒckt werden. Diskriminierung kann auf individueller Ebene z. B. in Form von sexistischen Äußerungen stattfinden, aber auch auf struktureller Ebene in Gestalt von 'Racial Profiling', d .h. polizeilichen Praxen durch die Menschen aufgrund rassistischer Stereotype als "anders" eingeordnet und kriminalisiert werden.


G

genderfluid

Genderfluid bezieht sich auf die GeschlechtsidentitĂ€t eines Menschen und bedeutet, dass sich eine Person ĂŒber einen Zeitraum zwischen verschiedenen Geschlechtern bewegt, also mĂ€nnlich und weiblich oder auch nicht-binĂ€r.


GeschlechtsidentitÀt

Die GeschlechtsidentitÀt beschreibt, mit welchem Geschlecht sich eine Person identifiziert, bpsw. weiblich, mÀnnlich, nicht-binÀr, agender oder genderfluid. GeschlechtsidentitÀten sind nicht abhÀngig von körperlichen Merkmalen und nicht zu verwechseln mit der sexuellen Orientierung eines Menschen. Aus diesem Grund spricht man zum Beispiel nicht von 'transsexuell', sondern von 'transident'.


H

HeteronormativitÀt

Mit dem Begriff HeteronormativitÀt wird die in unserem Alltagswissen verankerte Vorstellung von zwei gegensÀtzlichen Geschlechtern, die (nur) sich gegenseitig begehren, bezeichnet und kritisiert. HeteronormativitÀt als eine Form des Denkens und Alltagswissens bezieht sich dabei nicht nur auf die Beziehung zwischen MÀnnern und Frauen, sondern auch auf dahinterstehende Institutionen, die eine bestimmte Lebensweise privilegieren (bspw. die Institution Ehe als zweigeschlechtliche, heterosexuelle Norm). Menschen, die von dieser Norm abweichen, laufen Gefahr, diskriminiert zu werden.



Heterosexismus

Heterosexismus ist eine Erweiterung des Begriffs 'Sexismus' und kritisiert neben der Ungleichbehandlung von Frauen zudem die untergeordnete gesellschaftliche Position einerseits von Lesben, Schwulen und Bisexuellen und andererseits von trans, inter* und nicht-binÀren Personen.




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