Systemtheorie und Literatur

Bei der systemtheoretisch orientierten Literaturwissenschaft handelt es sich um denjenigen Zweig des zeitgenössischen literatursoziologischen Diskurses, der methodologisch an die PrĂ€missen der struktur-funktionalen soziologischen Systemtheorie des deutschen Soziologen Niklas Luhmann anschließt. Seit den 1990er Jahren hat dieser primĂ€r an Luhmanns kunsttheoretischem Hauptwerk "Die Kunst der Gesellschaft" (1995) sowie an andere kunstsoziologische Schriften Luhmanns anknĂŒpfende Ansatz zunehmend an Einfluss gewonnen (zentrale Vertreter: JĂŒrgen Fohrmann und Niels Werber). Mit ihrer Distanz gegenĂŒber einer reinen Einzeltextexegese im Sinne eines close reading reiht sich die systemtheoretische Literaturwissenschaft in die Tradition der kontextorientierten Literaturtheorien ein.

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