Pietismus

Pietismus

di Joshua Bruhnke -
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Speners Position zur Rechtfertigung zeigt sowohl die Gemeinsamkeit, wie auch den Unterschied zur Orthodoxie auf. Spener teilt nicht nur den Gedanken der Rechtfertigungslehre Luthers, sondern betont noch sehr stark, dass aus wahrem Glauben wahres Handeln folgen muss (eine Entwicklung die Luther - denke ich - für gut befunden hätte). Mit seinem Konzept Kirche als Gemeinschaft der Vollkommenen und seinem Wunsch sich auf den frommen Kern zu konzentrieren, zeigt er aber den Kontrast auf. Hier wird in meinen Augen eine Zwei-Klassen-Kirche geschaffen, was weder im Sinn Luthers, noch der Orthodoxie gewesen sein dürfte.  Allerdings will Spener auch eine Bewusstmachung des Priestertums aller Gläubigen.

 Speners Wunsch nach einer deutlicheren Kirchenzucht hingegen deckt sich v.a. auch mit der reformierten Kirche. 

 Ich denke auch, dass sich Spener in seiner Wortwahl (Wiedergeburt, neuer Mensch etc.) von den beiden großen Konfessionen unterschied und eher eine Annäherung an die Mystik betrieb. 

 Nichtsdestotrotz hatte Spener mit seinen Forderungen einen großen Einfluss auf Preußen und damit auch auf das zukünftige Deutschland, da die "Preußischen Tugenden" zu einem nicht geringen Maße eine Folge des Pietismus waren.

   

Was die Forderung an den Lebenswandel angeht, muss denke ich festgehalten werden, dass die Kirchen heute auch weiterhin am Lebenswandel der Funktionsträger gemessen wird. So zu sehen an den Kirchenaustritten nach den Missbrauchsskandalen. Viele Gemeindemitglieder erwarten von der Pfarrperson einen "würdigen" Lebenswandel und es kommt immer wieder vor, dass Pfarrpersonen in eine andere Gemeinde versetzt werden, weil sie sich haben scheiden lassen. Die Forderung Speners ist heute also noch aktuell. Auch wenn diese Forderungen heute nicht mehr an Professoren gestellt wird, ist der Grundgedanke, so denke ich, der selbe geblieben.