Vorbereitung zur Sitzung am 04.12.23: Cape Breton Island in Kanada
par Jonas Wingarz,
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Liebe Kommilliton*innen,
ich informiere euch hiermit kurz wie ihr euch auf die kommende Sitzung am 04.12.2023 zu den Erinnerungsgeschichte(n) der
(De-)Industrialisierung auf Cape Breton Island in Kanada vorbereiten könnt.
Statt wie bisher auf Vergleichsbeispiele mehrerer verschiedener Erinnerungsakteure einzugehen, konzentrieren wir uns im zweiten Teil für
unsere offene Diskussion ganz auf einen spezifischen Produzenten von Narrativen. Es handelt sich um einen "besonderen" Chor:
die 'Men of the Deeps'. Diese sind insofern ein "hervorragendes" Beispiel für einen lebendigen Erinnerungsakteur bis in die aktuelle
Gegenwart, indem sie einerseits zum Beispiel gerade noch auf Tournee sind bis kurz vor Weihnachten, verbreiten mit ihrer Musik also
rege bestimmte Narrative zur (u.a.) Bergbaugeschichte. Andererseits werden aber auch Themen zum "danach" behandelt, wo sich einiges
an "Werten" heraushören lässt, die sie weiterhin kultiviert sehen möchten (Beispiele: "The Working Man, Their Lights will shine, Rise
again, After The Pit, They Dig No More, No More Coal, Davis Day Reflection, Remember The Miner").
Wir werden uns einige einige Stücke der Gruppe anhören und die Lyrics im Lichte ihrer Botschaften diskutieren - im Kontext der
(De-)Industriaisierung und ihrer Erinnerungslandschaften in Cape Breton.
1. Im Vorfeld würde ich euch einmal bitten zunächst kurz die Webseite des Chors und speziell ihr Selbstbild, also wie sie über sich selbst
und ihre (Erfolgs-)Geschichte erzählen, auf der Biographie-Seite anzuschauen (https://menofthedeeps.com/biography/). Diese
könnten wir dann kritisch dekonstruieren als erstes, bevor wir manche Musikbeispiele bearbeiten.
2. Als Hintergrundlektüre möchte ich euch "Richard MacKinnon; Lachlan MacKinnon: Residual Radicalism. Labour Song-Poems of
Industrial Decline. Ethnologies, 2012, 34(1-2), 273–298." ans Herz legen, wo beispielhaft eine andere Musikgattung, die Song-Poems
im ähnlichen Kontext analysiert wurde. Hier muss aber natürlich nicht alles gelesen werden. Einleitung und Schluss würden da reichen
(S. 273-276, S. 292-293). (https://doi.org/10.7202/1026154ar)
3. Ausdrücklich optional: Zur Ergänzung für alle unsere offenen Diskussionen in den Folgesitzungen auch, bin ich bei meiner Lektüre
auf einen theoretischen Aufsatz zur zukunftsweisenden Nostalgie gestoßen ("Laurajane Smith & Gary Campbell (2017) ‘Nostalgia for the
future’: memory, nostalgia and the politics of class, International Journal of Heritage Studies, 23:7, 612-627"). Dieser könnte uns noch
einmal Impulse für die Frage nach dem Wofür und wozu überhaupt (?) bei all unseren Beispielen an unterschiedlichsten
Repräsentationen von Erinnerungskulturen bieten. (https://doi.org/10.1080/13527258.2017.1321034)
Mit freundlichen Grüßen,
Jonas Wingarz.