Das Bibeldrama nimmt einen groĂen Teil der dramatischen Literatur im 16 Jahrhundert ein und bezieht sich dabei auf alte biblische Texte und der eigenen Persönlichkeit. Die Teilnehmenden ĂŒbernehmen Rollen aus biblischen Schriften. |
Literatur der Renaissance und des Humanismus |
Zentral fĂŒr die Literatur der Renaissance und des Humanismus (1517-1618) ist die Wiederentdeckung antiker Ideale. Die fortschreitende Individualisierung und nicht zuletzt die Auflockerung der mittelalterlichen StĂ€ndegesellschaft fĂŒhren zu einem neuen Menschenbild, das den Herrschenden die Legitimation nimmt. In diesem Kontext leitete Luther die Reformation ein und entwickelte Gutenberg den fortschrittlichen Buchdruck. Neben Luther sind als bedeutende Vertreter u.a. Sebastian Brant und Hans Sachs zu nennen. |
Der Literatur der AufklĂ€rung werden allgemein Werke zugeordnet, die zwischen 1720 und 1800 entstanden sind und bewusst oder unbewusst die Ideen des Zeitalters der AufklĂ€rung vertreten. Zudem unterteilt sie sich in FrĂŒhaufklĂ€rung, in der das Gedankengut der AufklĂ€rer durch geheime/anonyme Texte verbreitet wurde, datiert wird es auf ca. 1680-1730. Vertreter u.a. waren Thomas Hobbes und Baruch Spinoza. In der Hochzeit der AufklĂ€rung wurde das Vorhaben durch rationales Denken alle den Fortschritt behindernde Strukturen zu ĂŒberwinden als Ziel gesetzt, Vertreter waren u.a. Immanuel Kant und Gotthold Ephraim Lessing. Letzte Phase war die SpĂ€taufklĂ€rung, darunter versteht man die Zeit kurz vor, wĂ€hrend und nach der Französischen Revolution(1789-99), fĂŒhrender Kopf war Paul-Genri Thiry Baron d'Holbach. |
Kritische Bewegung, die sich gegen Grundannahmen der Moderne wendet, maĂgebliche AnsĂ€tze dieser Moderne als gescheitert betrachtet und sie aufzulösen versucht. Dabei wird eine Vielfalt gleichberechtigt nebeneinander bestehender Perspektiven (Relativismus) und eine prinzipielle Offenheit von Kunst gefordert. Zentrale Vertreter sind Elfriede Jelinek oder Thomas Bernhard. |
Diese beliebte Romanform des 17. Jahrhunderts stellt ein idealisiertes Leben auf dem Land dar. Höfisches Leben wird in ebendiese Umgebung verschoben. Jedoch liegen beim SchĂ€ferroman keine originalen deutschen Fassungen, sondern nur Ăbersetzungen vor. |
Der Kahlschlag- oder auch TrĂŒmmerliteratur bezeichnet eine deutsche Literaturepoche, in welcher man versuchte den Bombast der Nazisprache abzuschĂŒtteln und neue Schreibweisen ins Auge zu fassen, was jedoch nur teilweise gelang. Zu den zentralen VertreterInnen gehören u.a. Wolfgang Borchert und Heinrich Böll. |
Unter digitaler Literatur versteht man eine Literatur, die die digitalen Medien als Existenzgrundlage benötigt. Einige Projekte in diesem Zusammenhang lassen z.T. ihre ErzĂ€hlperspektivik vom Medium beeinflussen und werden multimedial angelegt, Texte können z.B. mit Bildern und Musik verknĂŒpft sein. InteraktivitĂ€t, NonlinearitĂ€t oder HypertextualitĂ€t sind wichtige formale Fluchtlinien der digitalen Literatur. |
Der Historismus beschreibt eine Denkweise, durch die sich die Erscheinungen des Lebens nur aus ihren historischen Gegebenheiten und ihrer historischen Entwicklung verstehen lassen. AuĂerdem spielt die Ăberbetonung des Geschichtlichen eine groĂe Rolle. |
Die Gruppe 47, 1947 gegrĂŒndet und 1967 aufgelöst, war ein lockerer Zusammenschluss von Autoren, die sich gegenseitig ihre Manuskripte vorstellten und darĂŒber diskutierten. Es handelte sich dabei hauptsĂ€chlich um Nachkriegsliteratur und die Mitglieder waren kritisch orientiert, sie wollten mit ihrer Literatur den demokratischen Neuanfang der westdeutschen Gesellschaft unterstĂŒtzen. Bekannte Autoren dieser einflussreichen Gruppe waren z.B. Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann und GĂŒnter Grass. |
Der Bildungsroman entstand Ende des 18. Jahrhunderts, thematisiert die Entwicklung einer meist jungen Hauptfigur und handelt meist von Auseinandersetzungen des Protagonisten mit verschiedenen Weltbereichen, die sich ihm nicht erschlieĂen. Es geht hier um die Arbeit zur Selbstfindung und -verwirklichung, um die Wahrnehmung von Chancen, die Achtung der Autonomie und die Entfaltung der eigenen FĂ€higkeiten. Bekannte Bildungsromane sind "Anton Reiser" (1785-94) von Karl Philipp Moritz und "Wilhelm Meisters Lehrjahre" (1796) von Johann Wolfgang von Goethe. |
Der Begriff Epoche (gr. epochĂ©: Einschnitt, Hemmung) wurde bis in das 19. Jahrhundert als Fremdwort fĂŒr den Abschluss bzw. Beginn eines Zeitraumes verwendet. Im Laufe des 19. Jahrhunderts nahm der Begriff die heutige Bedeutung an: Bezeichnung fĂŒr den Raum zwischen zwei Einschnitten oder Daten. Die eigene Gegenwart ist als Epoche unbestimmbar. |
Die Wiener Gruppe wurde zu Beginn der 50er Jahre gegrĂŒndet und Mitglieder waren u.a. Ernst Jandl, Friederike Mayröcker und Friedrich Achleitner. Ihre Arbeiten orientierten sich literarisch an Barockdichtung, Expressionismus und Dadaismus, avantgardistische Schreibweisen wurden angestrebt und konventionelle Literatur abgelehnt. Weiterhin zeichnete sich die österreichische Schriftstellergruppe durch deutliche politische Stellungnahmen aus. |
Die Heimatliteratur entstand Ende des 19. Jahrhunderts als Gegenbewegung zu den im Naturalismus beliebten GroĂstadtdarstellungen. Sie zĂ€hlt zur Volksliteratur und widmet sich z.B. Heftromanen und Erbauungsschriften sowie traditionellen ErzĂ€hlungen wie MĂ€rchen. |
Casualpoesie (lat. casus: Gelegenheit) ist eine Form der Auftragsdichtung des 16. und 17. Jahrhunderts. Antike Formen dieser Erscheinungsform von Literatur wurden u.a. von Opitz wiederentdeckt. Im 16. und 17. Jahrhundert entwickelte die Casualpoesie eine literarisch besonders reichhaltige Sprache, die sich zum Beispiel in Sonett, Ode oder Heldenepos Ă€uĂern kann. |
Sozialistischer Realismus |
Nach 1946 wurde die Doktrin des seit 1934 in der Sowjetunion offiziell gĂŒltigen sozialistischen Realismus in der DDR durchgesetzt: Literatur musste sich auf die unmittelbare RealitĂ€t beziehen und Abstraktion oder Ăsthetisierung wurde abgelehnt. Zudem sollte politisch Stellung bezogen werden (zentrale VertreterInnen u.a. Wolf Biermann und Christa Wolf). |
Der Realismus wird zwischen 1848 und 1890 angesiedelt, entstand in einer konservativen von Nationalmythen und sozialer Verwerfung geprÀgten Gesellschaft und thematisiert die Wirklichkeit solcherart, dass das Typische und Wesentliche der Zeit im Mittelpunkt stehen soll. Wichtige Vertreter der Epoche sind Conrad Ferdinand Meyer und Theodor Storm. |
Dadaismus oder Dada war eine kĂŒnstlerische und literarische Bewegung, die 1916 begrĂŒndet wurde und sich durch Ablehnung âkonventionellerâ Kunstformen und bĂŒrgerlicher Ideale auszeichnete. Um humane politische VerhĂ€ltnisse zu ermöglichen, sollte die ganze Gesellschaft durch Kunst umgestaltet werden. Schnitt und Montage, Zufall statt Berechnung prĂ€gen das Ă€uĂerst heterogene Erscheinungsbild, das gerade auf Ebene der Formen und der Popularisierung von Kunst Nachwirkungen bis heute hat (zentrale Vertreter: Hugo Ball und Kurt Schwitters). |
Die Barocke Komödie (Schimpff- oder Scherz - Spiel des 17. Jahrhunderts) orientiert sich sowohl an antiken, wie auch an zeitgenössischen Vorbildern. Im Gegensatz zum barocken Trauerspiel niederes Personal und kein Zwang zur gebundenen Sprache. Bekannte StĂŒcke sind: Die "Absurda Comica" (1647 - 1650) von Gryphius und "Schlampampe" (1696) von Christan Reuters. |
Die Epoche der Romantik beschĂ€ftigt sich mit Sehnsuchtsmotiven, mit der Psyche, der Ironie und Themen wie die Liebe und die Natur und kennzeichnet sich vorallem durch offene Formen in Gedichten und Texten. Die Stilepoche lĂ€sst sich in drei Abschnitten unterteilen: Die FrĂŒhromantik (1795-1804), die Hochromantik (1805-1815) und die SpĂ€tromantik (1816-1848). |
In der Wiener Moderne werden kleine Strömungen der Dekadenz (Impressionismus oder Symbolismus) zusammengefasst. AuĂerdem gehen von der Wiener Moderne viele Diskussionen zwischen Autoren, Herausgebern, Verlegern, MĂ€zenen oder Lesern aus. Zentrale Vertreter der Wiener Moderne waren zum Beispiel Hermann Bahr (1863-1934), Hugo von Hofmannstahl (1874-1929) oder Arthur Schnitzler (1862-1931). |
Die Weimarer Klassik bezeichnet im VertĂ€ndnis des 19. Jahrhunderts die Zeit, in der das ,,ViergestirnÂŽÂŽ Wieland, Goethe, Herder und Schiller in Weimar wirkte. Diese vereinfachende Definition suggeriert weitreichende Ăbereinstimmungen im literarischen Schaffen der vier, diese Ăbereinstimmungen bestanden allerdings vor allem zwischen Goethe und Schiller in der Zeit von 1794 bis 1805. Merkmale waren u.a. Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution, die HumanitĂ€t und dem Streben nach Harmonie. |
Innere Emigration bezeichnet den RĂŒckzug in das eigene Schreibzimmer von einigen Schriftstellern und Schriftstellerinnen, die wĂ€hrend der Nazizeit nicht ins Exil gegangen sind, fĂŒr sich aber eine kritische Haltung dem Regime gegenĂŒber reklamiert haben. Die Schreibhaltungen können geprĂ€gt sein vom gĂ€nzlichen Einstellen der literarischen Arbeit oder der Behandlung unpolitischer Themen bis hin zum heimlichen Schreiben von verborgen gehaltenen, womöglich widerstĂ€ndigen. |
Die Gattung der MÀrchen wird durch die Gattung der KunstmÀrchen (Goethe, Unterhaltung deutscher Ausgewanderten) erweitert, ein MÀrchen ist eine ProsaerzÀhlung, in der hÀufig abstrakte Begegnungen vorkommen. |
Der Naturalismus war in Deutschland vor allem in den 1880er Jahren bis in das 20 Jahrhundert bekannt. Im Naturalismus steht die GroĂstadt im Vordergrund, soziale VerhĂ€ltnisse werden beschrieben und auch Probleme und Verwerfungen der GroĂstadtrealitĂ€t werden dargestellt. Zentrale Vertreter des Naturalismus waren Gerhart Hauptmann (1862-1946), Arno Holz (1863-1929) und Charles Darwin (1809-1882). |
Höfisch-historischer Roman |
Der im Barock populĂ€re höfisch-historische Roman greift Thematiken der oberen StĂ€nde, wie die Liebesgeschichte zweier Adeliger, auf und ist auch an diese als Publikum gerichtet. Der Roman kann als Stellvertreter fĂŒr den aufstrebenden Absolutismus gesehen werden, da sich das bestehende System am Ende immer als das beste erweist. âArgenisâ von Martin Opitz ist ein Beispiel fĂŒr den höfisch-historischen Roman. |
Der Begriff Universalpoesie ist ein Begriff aus der FrĂŒhromantik, er entstand durch das Ăbertragen von philosophischen Gedanken in der Literatur. Durch die progressive Universalpoesie verschmelzen Poesie und Prosa, GenialitĂ€t und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie miteinander, sie macht das Leben und die Gesellschaft poetisch. AuĂerdem soll die Poesie durch die Universalpoesie auch in die gesellschaftliche Praxis umgesetzt werden. Vertreter der Universalpoesie waren zum Beispiel Friedrich Schlegel (1772-1829) und sein Bruder August Schlegel (1767-1845). |
Aus Unbehagen an der engagierten, allgemein realistischen Literatur wurde ab Mitte der 60er Jahre der Blick auf die Innenwelten gelenkt. Somit sollten private Stimmungslagen, die eigene Vergangenheit und das Unbewusste ausgelotet werden. Kennzeichen sind auĂerdem Reflexion der Sprache und radikales Spielen mit Sprach-/oder Bildzeichen (zentrale Vertreter: Peter Handke und Ulla Hahn). |
Die Dekadenzliteratur fand um die Jahrhundertwende 1900 statt. In der Dekadenzliteratur steht das Todesmotiv im Mittelpunkt, dabei wird der Kult der SchwÀche, der Krankheit, der Zerbrechlichkeit oder der letzte Lebensfunke thematisiert. Und man findet sie in verschieden Strömungen. Wichtige Vertreter dieser Literatur waren zum Beispiel Thomas Mann (1875-1955) und Oscar Wilde (1854-1900). |
Ist eine Kunstepoche in der Zeitspanne vom Ende des Wiener Kongress 1815 bis zum Beginn der bĂŒrgerlichen Revolution 1848. Als typisch fĂŒr diese Zeit wurde die Flucht ins Idyll und ins Private gesehen. Die damals entstehende Kultur wurde auch als "konservartiv" oder "hausbackken" bezeichnet. |
Die Empfindsamkeit stellt keine Gegenbewegung zur AufklĂ€rung dar, sondern ist eine ErgĂ€nzung der Reinen RationalitĂ€t der AufklĂ€rer mit Empfindungen. Sie ordnet sich etwa von 1720 bis zur Französischen Revolution (1789â1799) ein. Vertreter der Empfindsamkeit waren u.a. Matthias Claudius und Ludwig Heinrich Hölty. |
Der Typus des gelehrten Dichters (lat. poeta doctus) ist ein Ideal des Humanismus. Der Autor solle keine fiktive Welt erschaffen, sondern in erster Linie Wissen (hier: naturwissenschaftliches und theologisches) in die literarische Arbeit einbringen. Zudem folgt der âpoeta doctusâ antiken Idealen, gilt also im engeren Sinne nur fĂŒr neulateinische Dichtung, wurde aber im Rahmen von Opitz' Literaturreform auch auf deutschsprachige Literatur angewandt. |
Interkulturelle Literatur |
wird von Autor/Innen nichtdeutscher Herkunft verfasst. Sie thematisiert die Kluft zwischen deren Ausgangs-/ und Zielkultur oder mögliche Verbindungen zwischen eben diesen Kulturen. Zentrale Vertreter sind: Herta MĂŒller (Reisende auf einem Bein, 1989), Feridun Zaimoglu (24 Misstöne am Rande der Gesellschaft, 1995). |
In der Popliteratur soll alles erlaubt sein. Der kĂŒnstlerische Höhenkamm soll mit der Alltagskultur verschmolzen und die Zeichen der schönen, neuen Warenwelt sollen feierlich oder kritisch vorgefĂŒhrt werden. Die stĂ€rksten Experimente hat dabei Rolf Dieter Brinkmann gewagt, in seiner Lyrik (WestwĂ€rts 1&2, 1975) und seinen Collagen verband er SubjektivitĂ€t mit Dokumentarismus. |
Das barocke Trauerspiel ist die Fortentwicklung des protestantischen Schuldramas und bestimmte das Drama des Barock. Auf katholischer Seite entwickelte sich die Konkurrenzform des Jesuitendramas, welche in Latein geschrieben wurde. Das Publikum soll durch AusprĂ€gung einer stoischen Kraft der Duldung (ataraxia) widerstehen und ein Gleichgewicht der inneren KrĂ€fte (constantia) erreichen. Die StĂ€ndeklausel gilt hier fĂŒr das gesamte Dramenpersonal, das in stilistischer Strenge zu sprechen hatte. VergĂ€nglichkeit (vanitas) und Machtfragen diente das barocke Trauerspiel der EinĂŒbung von Rederegeln, der Kunstfertigkeit in der MotivfĂŒgung und der Bilderwahl, also dem Training der Beredsamkeit wie auch des GedĂ€chtnisses. |
Der Briefroman ist eine Form des Romans, die ganz oder vorwiegend aus Briefen besteht und sich mit Themen wie Innerlichkeit, Tugend und Vernunft beschĂ€ftigt. Goethes âLeiden des jungen Werthersâ und Hölderlins âHyperionâ gelten als die bedeutendsten deutschsprachigen Beispiele. |
Der Ăsthetizismus ist eine Kunst- und Lebensanschauung, die das Schöne (Ăsthetische) gegenĂŒber anderen Werten absolut setzt und die Wunschlosigkeit der Kunst, ohne diese zu beweisen, als die Wahrheit annimmt. Seine Wurzeln hat die Epoche in der Romantik und gewann um die Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts an Bedeutung. Stefan George (1868-1933) und Rainer Maria Rilke (1875-1926) zĂ€hlen zu den wichtigsten Vertretern des Ăsthetizismuses. |
Das Genie oder die GenieĂ€sthetik versteht Kunst als Produkt eines autonom schaffenden KĂŒnstlers, fĂŒr den Regeln keine bindende Wirkung haben. Die GenieĂ€sthetik hatte ihre Hochzeit Ende des 18. Jahrhunderts, ist eng mit dem Sturm und Drang als literarischer Epoche verbunden und bildete eine Gegenbewegung zur Regelpoetik. |
Als VormĂ€rz werden die Jahre vor der MĂ€rzrevolution, meist von 1815 bis 1848 beschrieben. Motive wie die Forderung der Gleichbehandlung aller Menschen, eine demokratische Verfassung und die Freiheit der Presse bezeichnen gleichermaĂen die Literatur dieser Zeit und wurde u.a. von Heinrich Heine und Georg BĂŒchner vertreten. Parallel zum radikal-demokratischen VormĂ€rz existierte der eher konservative Biedermeier. |
Die Gelehrtendichtung ist die neulateinische Dichtung der Literatur der Renaissance und des Humanismus. Zwar entwickelte sie im Rahmen der Reformation ansatzweise neue Formen, orientiert sich aber grundlegend an den Idealen der antiken Poetik und Rhetorik (und greift hierbei z.B. Ode, Elegie und Epos als literarische Redeformen auf). |
Der Prosaroma (lat. prĆsa oratio âgerade herausâ) zeichnet sich durch eine Schreibweise aus, die nicht an formale Mittel (Metrum,Reim) gebunden ist. HĂ€ufig werden Inhalte in Reden oder GesprĂ€chen vermittelt (Alltagssprache). |
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts (Hochzeit in den 1910er Jahren) formierte sich der literarische Expressionismus (von expressio, lat. Ausdruck) in Ă€sthetischer Opposition zum Naturalismus und politischer Opposition zum Wilhelminismus. Formal sind SatzzertrĂŒmmerung, Brechungen, Schnitte und eine entfesselte Metaphorik, thematisch Krieg, GroĂstadt, Massengesellschaft und lebensphilosophische Fluchtlinien charakteristisch. Bedeutende Vertrerinnen und Vertreter sind u.a. Gottfried Benn, Bertolt Brecht, Else Lasker-SchĂŒler, Ernst Toller und Georg Trakl. |
Ist ein feuilletonistisch, gelegentlich auch literaturwissenschaftlich gebrauchter Begriff, der sich auf literarische Formen bezieht, die das Thema des Mauerfalls und der Wiedervereinigung aufgreifen. Dieses geschieht beispielsweise in Form von Aufarbeitung der HerrschaftsverhĂ€ltnisse (Monika Maron: Stille Zeile sechs, 1991), skeptischer Beurteilung der Wiedervereinigung (GĂŒnter Grass: Ein weites Feld, 1995) oder Darstellung von Alltagsproblemen in den neuen VerhĂ€ltnissen (Ingo Schulze: Simple Storys, 1998). |
Der Begriff Neue Sachlichkeit bezeichnet eine Richtung der Literatur der Weimarer Republik. Er bezieht sich auf Werke, in denen die zwischen den Weltkriegen hervortretende Tendenz zu illusionslos-nĂŒchterner Darstellung von Gesellschaft, Erotik, Technik und Weltwirtschaftskrise als Reaktion auf den literarischen Expressionismus erkennbar ist. Zu den zentralen Vertretern gehören u.a. Karl Kraus und Carl Zuckmayer. |
Martin Opitz ĂŒbertrĂ€gt den Klassizismus der neulateinischen Dichtung (âGelehrtendichtung) auf deutschsprachige Literatur. Mit der Regel-Poetik wird nun auch diese von gebildetem Publikum rezipiert. Regeln wie die des aristotelischen Theaters sollen Ă€uĂerst genau beachtet werden. TatsĂ€chlich war das Konzept der Regel-Poetik bis ins 19. Jahrhundert weit verbreitet. Neben Opitz haben beispielsweise auch G.P. Harsdoerffer und J.C. Gottsched so auf die Erhaltung des Dichterideals abgezielt. |
Exilliteratur ist eine Sammelbezeichnung fĂŒr die litararische Arbeiten jener, die den Weg aus Nazideutschland ins Exil antraten: unter anderem emigrierten Heinrich und Klaus Mann, Thomas Mann und Bertolt Brecht. In den allgemeinen Haltungen war man sich einig, die Texte zeigen aber ein breites Spektrum von Themen und Formen. |
Der Symbolismus ist im spÀten 19. Jh in Frankreich entstanden. Er hat sich zum Ziel gesetzt die Impressionen des Ichs in dichtersche Form zu versetzen und sie darin zu objektivieren beziehungsweise zu versachlichen. Man soll weder ein Ding direkt benennen noch eine innere Stimmung direkt aussprechen |
Der Schelmenroman (Picaroroman) steht, als Form des âniederenâ Romans, im Gegensatz zum höfisch-historischen sowie SchĂ€ferroman. Der ErzĂ€hler im Schelmenroman ist in der Regel ein aus gesellschaftlichen Unterschichten stammender Held, welcher seinen Lebenslauf mit allen möglichen Standespersonen und Situationen der frĂŒhneuzeitlichen Lebens und Arbeitswelt in BerĂŒhrung bringt. |
Die AutonomieĂ€sthetik oder die Autonomie des Kunstwerks, die seit dem 18. Jahrhundert an Bedeutung gewinnt, bezeichnet die Freiheit des KĂŒnstlers und fordert die Freiheit des Kunstbetrachters. Das Motto der Autonomie lautet: âDas Kunstwerk gibt sich seine Gesetze selbstâ und beschĂ€ftigt sich mit drei Aspekten: dass kĂŒnstlerische Ideen nicht die Natur nachahmen mĂŒssten, dass sie weder nĂŒtzlich noch moralisch gut sein mĂŒssten und dass sie nicht von gesellschaftlichen EinflĂŒssen geprĂ€gt wĂŒrden. |
Die Flugschriftliteratur war die Literatur, die sich im Kontext der Reformation entwickelte. Diese beinhaltete Kritik und Polemik, Parteinahme und Glaubensbekenntnisse fanden hier ihren Platz. HÀufig in ReligionsgesprÀchen wurden neue Gedanken entwickelt und verbreitet, selbst literarische Gattungen wie Drama und Lied existierten als Flugschriftenliteratur. |
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