Der Botenbericht vergegenwärtigt räumlich entfernte und zeitlich vergangene Ereignisse. Diese Ereignisse sind wichtig für die Haupthandlung und können so in das Bühnengeschehen integriert werden. Der Botenbericht findet besonders dann Anwendung, wenn es um Ereignisse geht, die auf der Bühne schwer umsetzbar sind, wie zum Beispiel Schlachten oder auch welche, die man nicht gerne zeigen möchte, wie etwa Gewalt oder Pornographie. |
Als Monolog bezeichnet man die Einzelrede eines Sprechers, bei der er keinen direkten Adressaten hat. Er steht meistens alleine auf der Bühne und das Publikum wird zum 'Dialogpartner'. |
In der Komödie werden meist die in der Realität als schlecht definierten Dinge nachgeahmt, die, wie alles in der Welt, etwas Lächerliches besitzen. Der Handlungsablauf ist zum Teil mit erheiternden Elementen versehen und endet in der Regel glücklich. Die Zuschauer erkennen sich entweder in den Figuren wieder oder blicken auf sie herab, da sie charakterliche Schwächen aufweisen. |
Das retardierende Moment ist Teil von Gustav Freytags Dramentheorie, zögert nach der Peripetie das Ende der dramatischen Handlung hinaus und baut dadurch Spannung auf. Ähnlich wie das retardierende Moment baut auch das erregende Moment, das von Freytag zwischen der Exposition und der Steigerung platziert wird, Spannung auf. Dies geschieht hier durch eine Aktion des Helden oder seines Gegenspielers, die entscheidend für die weitere Handlung ist. |
Als Haupttext bezeichnet man die gesprochene Rede, also Dialoge und Monologe. Der Nebentext umfasst alles nicht gesprochene und dient mehr der Steuerung der Aufführung. Er charakterisiert den Sprecher mit Adjektiven, beinhaltet aber auch Bühnen- und Regieanweisungen, Titel, Motto, Widmung, Vorwort, Personenverzeichnis, Akt und Szeneneinteilungen. |
Der von Brecht verwendete Begriff des Verfremdungseffekts ist ein zentrales Element des epischen Theaters und dient dazu, etwas Bekanntes zu verfremden, um den Zuschauer dazu anzuregen, das Gezeigte kritisch zu überprüfen und dann daraus die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Dies wird erreicht durch erzählerische Variation, inhaltliche Änderung oder auch die Präsentation des Bekannten innerhalb eines neuen Mediums. |
Die Peripetie (gr. "plötzlicher Umschlag") wurde von Aristoteles als Begriff für den Umschwung im Schicksal des Helden eingeführt. Nach Freytags Dramentheorie befindet sich die Peripetie im vierten Akt eines Dramas, allgemein gesprochen folgt sie auf die Exposition und steigende Handlung, leitet die fallende Handlung ein und endet schließlich in der Katastrophe. |
Als Dialog bezeichnet man die zwischen zwei oder mehreren Personen abwechselnd geführte Rede, wobei die Redelängen erheblich variieren können. In dem Dialog werden Personen und ihre gegensätzlichen Denkansichten charakterisiert, aus denen sich oft Konflikte ergeben, welche den Fortgang der Handlung bestimmen |
In der antiken Tragödie, die ursprünglich auf Aristoteles zurückzuführen ist, wird das vermeintlich Gute nachgeahmt, wobei sich die Situation des Protagonisten ab einem gewissen Zeitpunkt unausweichlich verschlechtert. Grund dafür ist meist, dass der tragische Held einen charakterlichen Fehler aufweist, seine Fähigkeiten überschätzt und somit an der Verhinderung seines Schicksals scheitert. |
Das offene Drama löst sich von der Einheitslehre und lässt dem Dramatiker mehr Freiraum. Die Dramenhandlung muss in sich nicht kausallogisch aufeinander aufbauend sein, da verschiedene Einzelteile oft vertauschbar sind. Ein realitätsnaher Sprachstil steht im Vordergrund und die Kontinuität von Raum und Zeit muss nicht mehr eingehalten werden. |
Einheit der Handlung, der Zeit und des Raumes |
Aristoteles drei Einheiten dienen zur Konstruktion eines Dramas und sind als Forderungen in seiner Tragödientheorie festgehalten. Diese sind einzuhalten, was Nebenhandlungen, Zeitsprünge oder Ortsveränderungen ausschließt. |
Das geschlossenen Drama orientiert sich stark an den drei aristotelischen Einheiten. Es ist häufig in Akte unterteilt, diese wiederum in Szenen, die nicht miteinander vertauschbar sind. Meist wird eine gehobene Sprache gesprochen, Alexandriner sowie Blankverse werden verwendet, und die Ständeklausel wird eingehalten. |
Die Ständeklausel bezeichnet die Zuordnung bestimmter Stände auf Dramentypen. Bei Aristoteles müssen die Helden Glück und Ruhm gehabt haben, da ihre 'Fallhöhe' die Drastik des tragischen Verlaufs erhöht. Zudem sollen Personen in der Tragödie von hohem Stand, in der Komödie von niedrigerer Herkunft sein. |
Die Exposition ist der erste Akt eines Dramas, der sich mit den Grundkenntnissen über die Personen und die Handlung beschäftigt. Er informiert über Hintergrundwissen sowie Ausgangssituation und Problemlage. |
Das aristotelische Nachahmungskonzept (Mimesis) beruht auf der Vorstellung, dass die erfahrene Umwelt nicht einfach abgebildet wird, sondern bestimmte Charakteristika weiter zugespitzt werden. So soll das Grausame grausamer und das Freudige freudiger dargestellt werden. Dadurch entsteht eine mögliche Alltagswahrscheinlichkeit, in der ein Rezipient sich zurechtfinden und über gewisse Umstände nachdenken kann. |
Die Mauerschau (Teichoskopie) kann von einem erhöhten Blickpunkt aus Handlungen oder Ereignisse beschreiben, die auf der Bühne schwer darzustellen sind. Dies sind zum Beispiel Massenszenen, Schlachten oder auch intime Handlungen. |
Der Chor entstand aus dem griechischen Tanz und Gesang für Gottheiten und entwickelte sich aus einer Gruppe von Sängern zu Sprechern, die im heutigen Drama als Moderatoren fungieren. Meist zwischen zwei Akten kommentiert der Chor, die Handlung oder versorgt das Publikum mit Hintergrundwissen. |
Die Katastrophe (gr. "Umkehr", "Umsturz") ist der Abschluss eines Dramas, sie endet entweder im Tod einer oder mehrerer Personen (Tragödie) oder die Konflikte lösen sich (Komödie). Gustav Freytag verortet die Katastrophe in seiner Dramentheorie im fünften Akt, in dem die Hintergründe aufgedeckt werden und die Intrigen ans Licht kommen. |
Die Katharsis geht auf die Poetik von Aristoteles zurück. Dabei wird der Tragödie zugeschrieben, dass sie Jammer und Schauder beim Zuschauer erwirkt. Die Katharsis wird als Reinigung dieser Leidenschaften gesehen, wobei bis heute darüber gestritten wird wie wörtlich das zu verstehen ist. |
Das analytische Drama wird auch Enthüllungsdrama genannt und nimmt das entscheidende Ereignis zu Beginn vorweg. Es legt im Verlauf der Handlung Geschehnisse aus der Vergangenheit offen. Dies kann zu neuen Konflikten im Laufe der Handlung führen, so dass sich die Spannung eher auf den Hergang der Handlung als auf den Ausgang bezieht. |
Das Epische Theater ist kritisch-politisch orientiert. Es will zeigen, welche Folgen die kapitalistische Gesellschaftsordnung mit sich bringt und bringt den Zuschauer dazu, kritisch über die dargestellten Personen zu urteilen und kein Mitgefühl zu empfinden. Zudem wird nun die Aufdeckung der falschen Verhältnisse zum Zweck des Theaters, und nicht mehr die Moral oder Einfühlung |
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