Der von Brecht verwendete Begriff des Verfremdungseffekts ist ein zentrales Element des epischen Theaters und dient dazu, etwas Bekanntes zu verfremden, um den Zuschauer dazu anzuregen, das Gezeigte kritisch zu ĂŒberprĂŒfen und dann daraus die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Dies wird erreicht durch erzĂ€hlerische Variation, inhaltliche Ănderung oder auch die PrĂ€sentation des Bekannten innerhalb eines neuen Mediums. |
In der antiken Tragödie, die ursprĂŒnglich auf Aristoteles zurĂŒckzufĂŒhren ist, wird das vermeintlich Gute nachgeahmt, wobei sich die Situation des Protagonisten ab einem gewissen Zeitpunkt unausweichlich verschlechtert. Grund dafĂŒr ist meist, dass der tragische Held einen charakterlichen Fehler aufweist, seine FĂ€higkeiten ĂŒberschĂ€tzt und somit an der Verhinderung seines Schicksals scheitert. |
Als Haupttext bezeichnet man die gesprochene Rede, also Dialoge und Monologe. Der Nebentext umfasst alles nicht gesprochene und dient mehr der Steuerung der AuffĂŒhrung. Er charakterisiert den Sprecher mit Adjektiven, beinhaltet aber auch BĂŒhnen- und Regieanweisungen, Titel, Motto, Widmung, Vorwort, Personenverzeichnis, Akt und Szeneneinteilungen. |
Das offene Drama löst sich von der Einheitslehre und lÀsst dem Dramatiker mehr Freiraum. Die Dramenhandlung muss in sich nicht kausallogisch aufeinander aufbauend sein, da verschiedene Einzelteile oft vertauschbar sind. Ein realitÀtsnaher Sprachstil steht im Vordergrund und die KontinuitÀt von Raum und Zeit muss nicht mehr eingehalten werden. |
Der Botenbericht vergegenwĂ€rtigt rĂ€umlich entfernte und zeitlich vergangene Ereignisse. Diese Ereignisse sind wichtig fĂŒr die Haupthandlung und können so in das BĂŒhnengeschehen integriert werden. Der Botenbericht findet besonders dann Anwendung, wenn es um Ereignisse geht, die auf der BĂŒhne schwer umsetzbar sind, wie zum Beispiel Schlachten oder auch welche, die man nicht gerne zeigen möchte, wie etwa Gewalt oder Pornographie. |
Einheit der Handlung, der Zeit und des Raumes |
Aristoteles drei Einheiten dienen zur Konstruktion eines Dramas und sind als Forderungen in seiner Tragödientheorie festgehalten. Diese sind einzuhalten, was Nebenhandlungen, ZeitsprĂŒnge oder OrtsverĂ€nderungen ausschlieĂt. |
Die Peripetie (gr. "plötzlicher Umschlag") wurde von Aristoteles als Begriff fĂŒr den Umschwung im Schicksal des Helden eingefĂŒhrt. Nach Freytags Dramentheorie befindet sich die Peripetie im vierten Akt eines Dramas, allgemein gesprochen folgt sie auf die Exposition und steigende Handlung, leitet die fallende Handlung ein und endet schlieĂlich in der Katastrophe. |
Als Monolog bezeichnet man die Einzelrede eines Sprechers, bei der er keinen direkten Adressaten hat. Er steht meistens alleine auf der BĂŒhne und das Publikum wird zum 'Dialogpartner'. |
Die StĂ€ndeklausel bezeichnet die Zuordnung bestimmter StĂ€nde auf Dramentypen. Bei Aristoteles mĂŒssen die Helden GlĂŒck und Ruhm gehabt haben, da ihre 'Fallhöhe' die Drastik des tragischen Verlaufs erhöht. Zudem sollen Personen in der Tragödie von hohem Stand, in der Komödie von niedrigerer Herkunft sein. |
Das Epische Theater ist kritisch-politisch orientiert. Es will zeigen, welche Folgen die kapitalistische Gesellschaftsordnung mit sich bringt und bringt den Zuschauer dazu, kritisch ĂŒber die dargestellten Personen zu urteilen und kein MitgefĂŒhl zu empfinden. Zudem wird nun die Aufdeckung der falschen VerhĂ€ltnisse zum Zweck des Theaters, und nicht mehr die Moral oder EinfĂŒhlung |
Das retardierende Moment ist Teil von Gustav Freytags Dramentheorie, zögert nach der Peripetie das Ende der dramatischen Handlung hinaus und baut dadurch Spannung auf. Ăhnlich wie das retardierende Moment baut auch das erregende Moment, das von Freytag zwischen der Exposition und der Steigerung platziert wird, Spannung auf. Dies geschieht hier durch eine Aktion des Helden oder seines Gegenspielers, die entscheidend fĂŒr die weitere Handlung ist. |
Die Exposition ist der erste Akt eines Dramas, der sich mit den Grundkenntnissen ĂŒber die Personen und die Handlung beschĂ€ftigt. Er informiert ĂŒber Hintergrundwissen sowie Ausgangssituation und Problemlage. |
Das analytische Drama wird auch EnthĂŒllungsdrama genannt und nimmt das entscheidende Ereignis zu Beginn vorweg. Es legt im Verlauf der Handlung Geschehnisse aus der Vergangenheit offen. Dies kann zu neuen Konflikten im Laufe der Handlung fĂŒhren, so dass sich die Spannung eher auf den Hergang der Handlung als auf den Ausgang bezieht. |
Die Mauerschau (Teichoskopie) kann von einem erhöhten Blickpunkt aus Handlungen oder Ereignisse beschreiben, die auf der BĂŒhne schwer darzustellen sind. Dies sind zum Beispiel Massenszenen, Schlachten oder auch intime Handlungen. |
Der Chor entstand aus dem griechischen Tanz und Gesang fĂŒr Gottheiten und entwickelte sich aus einer Gruppe von SĂ€ngern zu Sprechern, die im heutigen Drama als Moderatoren fungieren. Meist zwischen zwei Akten kommentiert der Chor, die Handlung oder versorgt das Publikum mit Hintergrundwissen. |
Die Katharsis geht auf die Poetik von Aristoteles zurĂŒck. Dabei wird der Tragödie zugeschrieben, dass sie Jammer und Schauder beim Zuschauer erwirkt. Die Katharsis wird als Reinigung dieser Leidenschaften gesehen, wobei bis heute darĂŒber gestritten wird wie wörtlich das zu verstehen ist. |
Das aristotelische Nachahmungskonzept (Mimesis) beruht auf der Vorstellung, dass die erfahrene Umwelt nicht einfach abgebildet wird, sondern bestimmte Charakteristika weiter zugespitzt werden. So soll das Grausame grausamer und das Freudige freudiger dargestellt werden. Dadurch entsteht eine mögliche Alltagswahrscheinlichkeit, in der ein Rezipient sich zurechtfinden und ĂŒber gewisse UmstĂ€nde nachdenken kann. |
In der Komödie werden meist die in der RealitĂ€t als schlecht definierten Dinge nachgeahmt, die, wie alles in der Welt, etwas LĂ€cherliches besitzen. Der Handlungsablauf ist zum Teil mit erheiternden Elementen versehen und endet in der Regel glĂŒcklich. Die Zuschauer erkennen sich entweder in den Figuren wieder oder blicken auf sie herab, da sie charakterliche SchwĂ€chen aufweisen. |
Das geschlossenen Drama orientiert sich stark an den drei aristotelischen Einheiten. Es ist hÀufig in Akte unterteilt, diese wiederum in Szenen, die nicht miteinander vertauschbar sind. Meist wird eine gehobene Sprache gesprochen, Alexandriner sowie Blankverse werden verwendet, und die StÀndeklausel wird eingehalten. |
Die Katastrophe (gr. "Umkehr", "Umsturz") ist der Abschluss eines Dramas, sie endet entweder im Tod einer oder mehrerer Personen (Tragödie) oder die Konflikte lösen sich (Komödie). Gustav Freytag verortet die Katastrophe in seiner Dramentheorie im fĂŒnften Akt, in dem die HintergrĂŒnde aufgedeckt werden und die Intrigen ans Licht kommen. |
Als Dialog bezeichnet man die zwischen zwei oder mehreren Personen abwechselnd gefĂŒhrte Rede, wobei die RedelĂ€ngen erheblich variieren können. In dem Dialog werden Personen und ihre gegensĂ€tzlichen Denkansichten charakterisiert, aus denen sich oft Konflikte ergeben, welche den Fortgang der Handlung bestimmen |
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