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Halbgöttin, Königstochter, Zauberin, Priesterin, Heilerin, weise Frau/fremde Frau/wilde Frau, Barbarin, Verführerin, Liebhaberin, Ehefrau (als solche: begehrt, geliebt, verraten, verlassen), von Rachsucht getriebene Mörderin ihrer Kinder – Medea von Kolchis ist sicherlich eine der faszinierendsten und rätselhaftesten, zugleich aber auch verstörendsten Figuren der altgriechischen Mythologie. Der Mythos Medea zieht sich gleich einer Blutspur durch die Literaturgeschichte Europas von Euripides und Seneca, über Pierre Corneille, Richard Glover und Franz Grillparzer, Hans Henny Jahnn und Jean Anouilh, bis zu Dario Fo/Franca Rame, Heiner Müller, Ursula Haas, Christa Wolf und Dea Loher. Dieser Spur möchte das Seminar folgen und so die Transformationen des Medea-Stoffes, seine Fortschreibungen, (Um-)Deutungen und (Re-)Aktualisierungen in Romanen, Erzählungen, Theaterstücken und Musikdramen nachvollziehen. Neben grundlegenden Erörterungen zu Struktur und Funktion von Mythen, sollen anhand des Medea-Stoffes und seiner Transformationen exemplarisch Perspektiven einer feministischen und postkolonialen Literaturgeschichtsschreibung erprobt werden.

Literatur zur Einführung:

  • Mythos Medea: Texte von Euripides bis Christa Wolf, hrsg. von Ludger Lütkehaus, Stuttgart: Reclam 2007.
  • Glaser, Horst Albert: Medea – Frauenehre, Kindsmord und Emanzipation. Zur Geschichte eines Mythos, Frankfurt am Main u.a.: Lang 2001.
Semester: WiSe 2025/26
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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