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„Cyberfeminism is not about boring toys for boring boys“ lautet eine der Anti-Thesen, die 1997 auf der „First Cyberfeminist International“ auf der documenta X in Kassel veröffentlicht wurden. Mit ihrem Manifest entwarfen Cyberfeminist*innen einen ‚neuen Feminismus‘ fĂŒr das 21. Jahrhundert und die Bedingungen digital vernetzter Informationstechnologien. 25 Jahre spĂ€ter prĂ€gen Neoliberalismus, Sexismus und Rassismus die digitale Kultur und ĂŒberlagern sich mit gegenwĂ€rtigen Krisen wie der Klimakatastrophe. Aktuelle cyber- und technofeministische AnsĂ€tze erweitern Strömungen der 1990er Jahre um neue Dimensionen der Diskriminierung und Ausbeutung, und sprechen sich aus fĂŒr einen intersektionalen, „a queered cyberfeminism (Seu 2023).

Mit Cyborg Witches, Transhackfeminist*innen, indigenen und Afro-Futurist*innen thematisiert das Seminar Cyberfeminismus als aktivistische Bewegungen und Theorieströmungen, die Ungleichheiten in den Relationen von Technologie und Gender kritisieren und inklusive gerechte digitale RĂ€ume fordern. Wir setzen uns auseinander mit den Verbindungen zwischen Feminismus und Technologien, konkret mit cyber- und technofeministische Theorien und Praktiken in Medien und Kunst. Uns beschĂ€ftigen Themen wie queer/feministische Kritik an Technologie und digitaler Kultur, die Rolle von FLINTA* und marginalisierten Positionen in der Technikgeschichte, die Relationen zwischen Technologien und menschlichen und mehr-als-menschlichen Körpern, die Verwendung digitaler Medien fĂŒr cyber- und technofeministischen Aktivismus und kĂŒnstlerische Praktiken. Dabei reflektieren wir Medien und Technologien als einbettet in machtpolitische, materialistische, Ă€sthetische und ethische Bedingungen ihrer Entstehung und verschrĂ€nken die Frage nach dem VerhĂ€ltnis von Gender und Technologie auch mit Ökologie und Ökonomie. Gemeinsam analysieren wir kritische, spekulative und queere cyberfeministische Positionen aus Medien, Kunst und Aktivismus.

Mit Fokus auf Techno-Öko-Feminismus, Glitch Feminism, Data Feminism, Platform Feminism, Sonic Cyberfeminisms und Transhackfeminism analysieren wir auch, wie sich Cyber- und Technofeminismus stetig weiterentwickeln. Gemeinsam lesen wir Texte u. a. von Donna Haraway, Judy Wajcman, Cornelia Sollfrank, Legacy Russell und verbinden sie mit kĂŒnstlerischen Positionen wie VNS Matrix, #purplenoise, Mary Maggic, Danielle Brathwaite-Shirley, Tabita Rezaire und weiteren.

Als Ausgangspunkt und zentrale Recherchequelle dient uns Mindy Seus Archiv-Projekt „Cyberfeminism Index“ (https://cyberfeminismindex.com/), der die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Cyberfeminismus kritisch und intersektional befragt.

Semester: ST 2025
Iscrizione spontanea (Teilnehmer/in)
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