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Der englische Gentleman-Schriftsteller, Erzieher, Maler, Kunstkritiker, Sozialreformer, Denkmalpfleger und Architekturtheoretiker John Ruskin hat wie wenig andere die Gedankenwelt der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dominiert. Durch die unglaubliche Vielfalt seiner Schriften zu Ästhetik über Sozialpolitik bis zu Umweltfragen hat er William Morris, Octavia Hill, Mahatma Gandhi, Karl Marx, Marcel Proust u.v.a.m. beeinflusst. Die Architekturtheorien von Frank Lloyd Wright, Adolf Loos, Hermann Muthesius und Walter Gropius sind ohne Übernahmen von Ruskins Gedanken nicht vorstellbar. Die Sozialwissenschaftler Patrick Geddes und Otto Neurath greifen auf seine Ideen zur Reform der Wirtschaft, den Ausbau der Arbeiterbildung und die Kontrolle der Urbanisierung zurück. Besonders nachhaltig waren seine frühen Beobachtungen der Folgen der Industrialisierung auf die Landschaft, die in erste Maßnahmen des Umweltschutzes im Lake District mündeten. Die Denkmalpflege verdankt Ruskin die Konzeption der Altersspuren, die flächendeckende Dokumentation von Bauten und die Gründung des Englischen National Trust. Im Seminar sollen die Texte, Gemälde, Zeichnungen, Photographien und Sozialprojekte von John Ruskin und seinem Umfeld analysiert werden und auf die so vermittelten Reformideen auf ihre Aktualität für die heutige Kunst überprüft werden. Eine Sitzung widmen wir der Figur von John Ruskin im Film.

 
Semester: SoSe 2025
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