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‚Verstehen‘ bzw. ‚Understanding‘ wurde, wissenschaftstheoriegeschichtlich betrachtet, zunächst in der Theorie der Geisteswissenschaften terminologisch, und zwar als Gegenbegriff zur naturwissenschaftlichen ‚Erklärung‘ (Dilthey: „Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir.“) Seit etwa zwei Jahrzehnten wird Verstehen aber auch als komplementäre oder konkurrierende Konzeption zur (meist: nomologisch verstandenen) Erklärung in der Wissenschaftstheorie der Naturwissenschaften intensiv diskutiert. Hier geht es um (kontrovers diskutierte) Fragen wie die, ob isolierte nomologische Erklärungen nicht epistemisch defizitär gegenüber ‚vereinheitlichendem‘ Verstehen sind, ob Idealisierungen in den Wissenschaften, nicht Phänomenverstehen erst ermöglichen oder zumindest befördern können, obwohl sie – strikt genommen – ‚falsch‘ sind und daher selber keine Erklärungsleistungen liefern, aber umgekehrt auch, ob Verstehen nicht ein bloßes ‚subjektives Abfallprodukt‘ objektiver Erklärungsleistungen ist und daher als Konzept aus der Wissenschaftstheorie verbannt werden sollte.
Das Seminar geht diesen und anderen Problemen anhand systematischer Analysen und historischer Fallstudien aus verschiedenen Wissenschaften nach. Es richtet sich an fortgeschrittene BA- und an MA-Studierende. Bedingungen für eine sinnvolle Teilnahme sind gute Grundlagen der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, ordentliche Englischkenntnisse sowie die Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung am Seminar.
Semester: WT 2024/25
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