Bevor Sie sich unser Pro & Contra zum Einsatz des interaktiven Whiteboards durchlesen, halten Sie einen Moment inne und ĂŒberlegen Sie, welche Aspekte Ihnen einfallen. Klappen Sie erst anschlieĂend die drei Inhalte (Pro, Contra und didaktische Implikation) auf.
Pro âŒ
Der Einsatz des interaktiven Whiteboards bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Gestaltung des Unterrichts. Daraus ergeben sich folgende Vorteile
Erhöhte Aufmerksamkeit der SchĂŒler/-innen: SchĂŒler/-innen reagieren - zumindest anfangs - begeistert und arbeiten konzentrierter mit.
UneingeschrĂ€nkter Zugriff auf Informationen und Anwendungen aus dem Internet bei vorhandener Verbindung: Dadurch kann der Unterricht nach auĂen geöffnet und mit authentischen Lernkontexten bereichert werden.
Methodenvielfalt: Verschiedene Sozialformen und insbesondere verschiedene Medien können problemlos eingesetzt werden.
Schulung und Verbesserung der eigenen Medienkompetenz und der der SchĂŒler
Zeitersparnis: z. B. bei der Unterrichtsvorbereitung oder bei der Bereitstellung von Materialien. Auch das Tafelabwischen entfÀllt.
Vereinfachter Zugriff auf multimediale Hardware
Archivierungs- und Austauschmöglichkeit von Unterrichtsmaterialien: Lehrer können langfristig einen groĂen Materialpool aufbauen, der mit Kolleg/-innen geteilt werden kann. AuĂerdem können IWB-Tafelbilder gespeichert und an die SchĂŒler weitergeleitet werden.
Contra âŒ
Der Einsatz eines IWBs birgt aber auch Nachteile, die man im Blick haben sollte.
Kosten: Neben den Anschaffungskosten entstehen Folgekosten (Wartung und Instandhaltung) sowie erhöhte Stromkosten.
SichtqualitÀt: Diese kann durch Schattenwurf und Sonneneinstrahlung beeintrÀchtigt werden. Zudem ist die FlÀche eines IWBs kleiner als die einer Kreidetafel.
Einarbeitungszeit: LehrkrĂ€fte mĂŒssen sich mit der Bedienung eines IWBs vertraut machen.
SoftwarekompatibilitÀt: Nicht jede Betriebssoftware der unterschiedlichen Hersteller ist zwingend kompatibel, sodass der Austausch von Dateien erschwert werden kann.
Ăkobilanz und PraktikabilitĂ€t: Ein IWB verbraucht Strom und eignet sich schlecht im ausgeschalteten Zustand fĂŒr spontane, kurze Notizen, da das Hochfahren Zeit in Anspruch nimmt.
Aus pÀdagogischer Sicht ergeben sich zwei Kritikpunkte:
Das interaktive Whiteboard als zentrales Medium des Unterrichts verleitet dazu, schĂŒlerorientierte Organisationsformen zu vernachlĂ€ssigen und begĂŒnstigt somit den Frontalunterricht. Ist sich die Lehrkraft dieser Gefahr bewusst, kann er mit einem IWB
jedoch mindestens so schĂŒlerorientiert arbeiten wie mit einer klassischen Kreidetafel.
SchĂŒler/-innen mĂŒssen weniger schreiben: Ihre schriftlichen Kompetenzen könnten darunter leiden. Da das selbststĂ€ndige Anfertigen von Notizen eine wichtige SchlĂŒsselqualifikation darstellt, sollte darauf nicht ganz verzichtet werden, auch wenn Tafelbilder
in elektronischer Form bereitgestellt werden können.
Didaktische Implikation âŒ
Medien können Potentiale bieten, diese können aber nicht ohne weiteres
Zutun nach auĂen treten. Daraus folgt, dass auch das interaktive Whiteboard
nicht per se die QualitÀt von Lernprozessen gewÀhrleisten kann.