
Wie beeinflusst die Lohnarbeit in kapitalistisch organisierten Gesellschaften das Denken von Beschäftigten? Das ist nicht nur eine zentrale Frage der Arbeitssoziologie, sondern berührt zugleich die grundlegend sozialtheoretische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Struktur und Subjekt. Insbesondere interessiert im Seminar, wie Anforderungen und Widersprüche der modernen Lohnarbeit auf Arbeitssubjekte einwirken, wie diese gedanklich verarbeiten, welche Vorstellungen sie von Gesellschaft entwickeln und wie sie ihre Arbeit sowie die eingesetzten Technologien wahrnehmen und welche Orientierungen, Denkweisen und Praktiken sie im Rahmen ihrer Arbeit, insbesondere an oder mit Technologien bzw. durch technologische Vermittlung, ausbilden. Denn letztlich ist das Denken und Handeln von Lohnabhängigen auch wirkmächtig für die Veränderungen dieser sie prägenden Strukturen. Ziel des Seminars ist es, in kritischer Auseinandersetzung mit einschlägigen Texten zentrale Begriffe und empirische Befunde der (subjektorientierten) Arbeits- und Techniksoziologie kennenzulernen, zu verstehen und anwenden zu können.
- Kursleiter/in: Martin Lenzner