Poetry Slams, Stand Up-Shows, Lesebühnen – in modernen Bühnenformaten erreichen Texte jährlich Millionen von Menschen. Die Veranstaltungen leben gleichermaßen von Inhalt und Vortrag, und bewegen sich literarisch auf dem Feld der oral-performativen Literatur.

Texte sind seit jeher nicht nur Mittel der Informations- und Wissensvermittlung, sondern dienen auch der Identifikation und Unterhaltung. Wenn wir Texte vortragen, stellen wir Verbindung miteinander her und bieten eine neue Perspektive auf unsere Wirklichkeit.

Die Sprache ist Ausdruck unserer Identität, aber auch feines Instrument in dieser laut gewordenen Welt. In diesem Seminar erproben wir die eigene literarische Stimme in kreativen Schreibübungen und übersetzen den schriftlichen Ausdruck anschließend in eine Performance. Dabei bedienen wir uns den Vortrags- und Inszenierungsstrategien der Bühnenliteratur und lernen, wie man Texte auch als räumliches Ereignis erfahrbar macht.

Gemeinsam erarbeiten wir verschiedene Text- und Ausdrucksformen, von der Collage bis zur Kurzgeschichte, vom Spoken-Word-Text bis zur Kürzestlyrik. In verschiedenen Kreativtechniken lernen wir neue Perspektiven kennen und verfolgen den Prozess von der Idee bis zur Umsetzung.

Das Seminarkonzept folgt einem experimentell-spielerischen Ansatz, der die individuelle künstlerische Haltung und Handlung der Teilnehmenden im Fokus hat. Die Kursteilnahme setzt voraus, dass Interesse besteht, kreativ zu arbeiten und eigene Texte zu verfassen und auch vorzutragen.

Das Seminar wird von Sandra Da Vina geleitet. Da Vina hat in Essen Literatur- und Medienpraxis studiert und ist seit über zehn Jahren auf den Poetry-Slam- und Comedybühnen unterwegs, veröffentlicht Bücher und brennt für gute Literatur.

Semester: WT 2024/25