Unsere Interaktion mit verschiedenen Technologien hat Einfluss auf unser Selbst, unsere Identität und Fähigkeiten. Durch die immer engere Integration von Digitaltechnologien in unseren Alltag gewinnt dieser Einfluss zunehmend an Bedeutung. In diesem Seminar werden wir uns mit Fragen an der Schnittstelle von Technologie, Selbst und Selbsttransformation befassen und hier insbesondere auch ethische Implikationen betrachten.
Soziale Medien, eigene Fotos auf dem Smartphone etc. haben Anteil an unserem persönlichen Selbstnarrativ. Was bedeutet dies für unser Verhältnis zu Technologie und inwiefern ist diese konstitutiv für unser Selbst? Die Nutzung von Digitaltechnologien dient zudem oft der Regulation unserer eigenen Emotionen. Welche Auswirkung hat dies auf unser affektives Leben? Manche Technologien dienen explizit der Transformation unseres Selbst, bspw. im Rahmen von Self-Tracking, andere transformieren uns implizit, so z.B. Empfehlungsalgorithmen auf YouTube. Wie sind solche Selbsttransformationen moralisch einzuordnen – welchen Einfluss haben sie insb. auf unsere Autonomie? Außerdem werden wir uns mit der Frage befassen, ob es grundsätzlich problematisch ist, Prozesse der Deliberation über Werte oder Lebensentscheidungen, die Selbsttransformation zugrunde liegen, an Technologie (oder auch andere Individuen) abzugeben.  

Semester: WiSe 2024/25