Im Juli 1936 putschten Offiziere der Armee gegen die gewählte Regierung der Republik Spanien und brachten mehrere Städte im Westen des Landes unter ihre Kontrolle. Der sich daran anschließende Konflikt zwischen der republikanischen Regierung und den rechtsgerichteten Putschisten weitete sich schnell zum Bürgerkrieg aus, der bald zum Gegenstand ausländischer Interessen und massiver militärischer Interventionen von Seiten Deutschlands, Italiens und der Sowjetunion wurde. 

Im Rahmen des Seminars sollen auf der Grundlage aktueller Forschungsliteratur die Voraussetzungen für den Bürgerkrieg, der Kriegsverlauf und die Wechselwirkungen zwischen den spanischen Ereignissen und der internationalen politischen Lage erörtert werden. War Spanien ein militärisches Übungsfeld der Achsenmächte? Wollte die Sowjetunion hier ihren ersten Satellitenstaat errichten? Handelte es sich um einen Religionskrieg – oder um einen Krieg gegen den Faschismus? Neben der Untersuchung der internationalen Dimension des Konfliktes sollen insbesondere auch die innerspanischen Zusammenhänge und die ideologischen Rahmungen der verschiedenen am Krieg beteiligten Gruppierungen thematisiert werden. Außerdem wird die Frage nach der Erinnerung an den Spanischen Bürgerkrieg, die Geschichte seiner Geschichtsschreibung und nicht zuletzt die umfangreiche Rezeption des Krieges in der europäischen und amerikanischen Literatur in den Blick genommen.

Semester: WiSe 2024/25