Update Wintersemester 2024/2025: neue Termine und neuer Zoom-Link!
Diversitätsmedizin steht für einen kontextbewussten Ansatz in der Medizin, der die Vielfalt individueller und gruppenbezogener Merkmale von Patient:innen sowie deren struktureller Kontext (im Folgenden: "Diversitätsfaktoren") in Forschung, Lehre, und Klinik anerkennt und einbezieht. Das übergeordnete Ziel der Diversitätsmedizin ist es, gesundheitliche Ungleichheit abzubauen, jedem Menschen einen gerechten Zugang zu Gesundheitsversorgung zu ermöglichen und alle Menschen gezielt und angemessen zu behandeln.
Das "Rad der Sichtbarkeit" ist eine Visualisierung von Diversitätsfaktoren, entlang derer wir uns in dieser Ringvorlesung bewegen. Die Vorträge geben in einem kurzen Format (30 min Vortrag + 15 min Diskussion) eine Einführung und sollen zur weiteren Beschäftigung anregen.
Datum und Zeit |
Person |
Inhalt |
14.06. 14:00-14:45 | Marie von Lilienfeld-Toal, Bochum | Geschlecht und Onkologie |
21.06. 14:00-14:45 | Georgios Paslakis, Lübbecke | Migration und psychische Gesundheit |
28.06. 14:00-14:45 |
Georgios Paslakis, Lübbecke |
Migration und Gesundheit Teil 2 |
05.07. 14:00-14:45 |
Alva Seltmann, Bochum | Menschen ohne Krankenversicherung |
12.07. 14:00-14:45 | Theresa Voß, Bochum | Zugang zu sexueller Gesundheit ermöglichen: Aufsuchende Arbeit mit am Straßenleben orientierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen |
19.07. 14:00-14:45 | Stefan Engeli, Greifswald | Einfluss von Adipositas auf die Pharmakotherapie |
Wintersemester | ||
11.10. 14:00-14:45 | Janis Loewe und Renate Pawellek, Bochum |
Leichte Sprache Leichte Sprache schafft Zugang: Wer versteht, was medizinisch passiert, kann informierte Entscheidungen treffen und Ängste abbauen. Was Leichte Sprache ist, wer von ihr profitiert, und was sie für die Behandlungssicherheit bedeutet, wollen wir gemeinsam besprechen. |
18.10. 14:00-14:45 | Alisha Qamar, Bochum |
Rassistische Markierung und Medizin Vorurteile und Stereotypen hat und kennt jede*r. In der Medizin kann dies aber verheerende Folgen haben. Wie rassistische Stereotype und unbewusste Vorurteile medizinische Diagnosen, Behandlungen und die Patientenversorgung beeinflussen können werden in dieser Ringvorlesung besprochen. Ziel ist es, das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen und Strategien zur Förderung einer gerechten und inklusiven medizinischen Praxis zu entwickeln. |
25.10. 14:00-14:45 | Ephsona Shencoru, Berlin |
Dermatologie für Skin of Colour Die Kurzpräsentation erörtert die Bedeutung von Inklusion und Diversität für die Dermatologie und die Fragen, welche Herausforderungen im Alltag für Dermatolog:innen bestehen und was sich Patient:innen wünschen. Für diese Veranstaltung ist keine Aufzeichnung möglich. Auch Folien können aus Datenschutzgründen nicht zur Verfügung gestellt werden. |
08.11. 14:00-14:45 | Carolin Lerchenmüller, Zürich |
Kardiovaskuläre Medizin - Gendersensibel betrachtet Wir wollen, über den bekannten Herzinfarkt hinaus, einige wichtige Beispiele besprechen, anhand welcher wir die Wichtigkeit einer geschlechtersensiblen Betrachtung erkennen können. Ein weiterer Fokus soll die Relevanz der Beziehung zwischen ärztlich tätigen Personen mit Patient*innen sein. |
15.11. 14:00-14:45 | Maja Korsch, Bochum |
Die Sexarbeiterin als Patientin Sexarbeit ist vielfältig und unterliegt zugleich noch immer vielen Vorurteilen und Stigmata. In diesem Vortrag wird Dr. Maja Korsch (Gynäkologin) darauf eingehen, was diese Zusammenhänge für die gelungene medizinische Versorgung für Menschen in der Sexarbeit bedeuten und wie diese gelingen kann. |
22.11. 14:15-15:45 | Martin Viehweger, Berlin |
Trans*affirmative medizinische Begleitung – Bedarfe und Perspektiven Subkulturen, marginalisierte Gruppen, Personenkreise außerhalb der heteronormativen Welt haben größere Hürden in der medizinischen Versorgung[1]. Wertschätzende Aufnahme in der Praxis, ohne Vorurteile, mit Empathie sind dabei ebenso wenig zuverlässige Konstanten wie Adhärenz, Sprachbarrieren oder auch Beschaffungskriminalität immer wieder Probleme in der Begleitung hervorrufen. In einem Impulsreferat werden spezifisch sowohl die medizinischen Bedürfnisse, die Sichtweise aus der Community als auch konkret die transaffirmativen Begleitungsmöglichkeiten (konservativ, chirurgisch, hormonell) betrachtet. Eine anschließende Diskussion mit der Frage: „wie erkennen wir Bedürfnisse und integrieren diese in die Alltagspraxis“, vertieft Gelerntes. Dafür führt Martin Viehweger, Aktivist für sexuelle Gesundheit und Arzt durch die Veranstaltung für sowohl einsteigende, als auch erfahrene Interessierte. [1] Viehweger M in Hoffmann C, Rockstroh J (2022/2023) HIV Buch. Kap.32 Sexualität: 622-634 Für diese Veranstaltung ist keine Aufzeichnung möglich. |
29.11. 14:00-14:45 |
Stefan Engeli, Greifswald |
Geschlechteraspekte in der Pharmakologie „Frauen erhalten Arzneimittel, die nur an Männer getestet werden“ – so kann man es manchmal in der Öffentlichkeit lesen oder hören. Aber stimmt das wirklich? Was wissen wir über unterschiedlich wirksame oder schädliche Wirkstoffe bei den Geschlechtern? |
06.12. 14:00-14:45 | Citou Müller, Bochum |
Neurodiversität Was ist Neurodiversität? Und wie geht man gut auf die Eigenschaften und Bedürfnissen neurodivergenter Personen ein? Dieser Vortrag wird einen Überblick über das Thema geben und möchte für dieses sensibilisieren. |
13.12. 14:00-14:45 | Aysun Tekbaş, Jena |
Umgang mit muslimischen Patient:innen Unsere aktuelle demografische Realität in Deutschland stellt eine wachsende Herausforderung für Gesundheitsfachkräfte dar, die sich möglicherweise in kulturellen und religiösen Kontexten wiederfinden, die über ihre Ausbildung hinausgehen. Ein mangelndes Verständnis der kulturellen und religiösen Wertvorstellungen der Patienten verschärft nicht nur Kommunikationsprobleme, sondern führt auch zu Missverständnissen beispielsweise bezüglich Geschlechternormen und ethischer Dilemmata im Kontext medizinischer Entscheidungsprozesse. Die Folgen solcher Verständnislücken können sich durch fehlinterpretierte Krankengeschichten und ungenaue Kommunikation negativ auf die Behandlungsergebnisse auswirken. Die Steigerung der kulturellen Kompetenz des medizinischen Personals kann dazu beitragen, Ungleichheiten im Gesundheitssystem zu verringern. Am Beispiel von muslimischen Patientinnen und Patienten möchte wir im Rahmen dieses Seminars interkulturelle Kompetenzen vermitteln. |
Zoom Link - Offen für alle (auch Externe)
Kontakt: info-dim@ruhr-uni-bochum.de
Manche Vortragsteile der Veranstaltung werden aufgezeichnet. Dies wird zu Beginn der Veranstaltung bekanntgegeben. Die Aufnahmen können durch Einschreibung in den Kurs abgerufen werden - dazu ist lediglich ein RUB Moodle-Account nötig, der auch von Externen unter diesem Link unter "Neues Konto anlegen" mit einer beliebigen Email-Adresse eingerichtet werden kann. Die Einschreibung wird vorher von uns geprüft und bestätigt.
- Kursleiter/in: Sarina Agkatsev
- Kursleiter/in: Georgios Paslakis
- Kursleiter/in: Alva Lea Seltmann
- Kursleiter/in: Marie Von Lilienfeld-Toal