Der Zoroastrismus, oder die Religion Zarathustras, ist eine iranische Religion, deren Anfänge auf ca. 12-10. Jh. v. Chr. zurückgehen. Er wird bis zur Gegenwart in Iran und Indien sowie in Diaspora praktiziert. Somit ist er eine der ältesten Religionen der Welt.

Der Zoroastrismus bediente sich im ersten Jt. v.Chr. des Avestischen, einer altiranischen Sprache, und im ersten Jt. n.Chr. des Mittelpersischen, einer mitteliranischen Sprache, im 2. Jt. n.Chr. des Neupersischen und Gujarati zur Kommunikation seiner Inhalte.

Das Avestische wurde und wird im Zoroastrismus ununterbrochen als eine rituelle Sprache verwendet. Darüber hinaus sind die autoritativen Texte des Zoroastrismus v.a. in dieser Sprache verfasst. Das Zoroastrisch-mittelpersische Korpus ist das umfangreichste Korpus des Mittelpersischen, und das mittelpersische Korpus ist das umfangreichste Korpus aller alt- oder mitteliranischen Sprachen. Daher bilden die beiden Korpora, avestisch und mittelpersisch, die wichtigsten historischen Quellenlagen für die zoroastrische Religionsgeschichte in der Antike und Spätantike.

In den ersten Sitzungen dieser Lehrveranstaltung werden die Studierenden in die zoroastrische Religionsgeschichte eingeführt. Dann wird die Lektüre mehrerer Textteile der avestischen und mittelpersischen Literatur angeboten. Wir befassen uns mit den religionsgeschichtlichen Prozessen, die sich in diesen Texten widerspiegeln. In der Veranstaltung werden wir hauptsächlich mit der Übersetzung aber auch mit dem Original arbeiten.

Die Veranstaltung wendet sich an BA- (und MA-)Studierenden. Für den Erwerb der entsprechenden Creditpunkte ist die aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung und die Vorbereitung des Lektürematerials für jede Sitzung vorausgesetzt.


Semester: ST 2024