In stadtsoziologischen Analysen nehmen räumliche Kontexte einen
zentralen Stellenwert ein. Sie werden als die Umgebungen gesehen, in
denen Menschen miteinander kommunizieren und interagieren. Sie werden im
Raum sozialisiert, orientieren sich am Verhalten der Mitmenschen in
ihrer Umgebung, bauen eine Bindung zum Raum auf. Räume werden aber auch
klassifiziert, hierarchisiert und ggf. stigmatisiert. Räume sind also
Bedingungen für Lebenschancen, sie strukturieren unseren Alltag und
bedingen das soziale Leben. Allerdings weist die empirische Forschung
eher selten starke raumstrukturelle Effekte aus. Dies mag an der
unzureichenden Spezifizierung von Raum liegen: Wie groß muss bzw. darf
der umgebende Raum sein, um Wirkungen zu entfalten? Für welche
Bevölkerungsgruppen sind Raumeffekte stärker bzw. schwächer ausgeprägt?
Welche Kontextbedingungen sind wirksamer als andere? Diese Fragen werden
im Seminar behandelt.
- Kursleiter/in: Sören Petermann