In stadtsoziologischen Analysen nehmen räumliche Kontexte einen zentralen Stellenwert ein. Sie werden als die Umgebungen gesehen, in denen Menschen miteinander kommunizieren und interagieren. Sie werden im Raum sozialisiert, orientieren sich am Verhalten der Mitmenschen in ihrer Umgebung, bauen eine Bindung zum Raum auf. Räume werden aber auch klassifiziert, hierarchisiert und ggf. stigmatisiert. Räume sind also Bedingungen für Lebenschancen, sie strukturieren unseren Alltag und bedingen das soziale Leben. Allerdings weist die empirische Forschung eher selten starke raumstrukturelle Effekte aus. Dies mag an der unzureichenden Spezifizierung von Raum liegen: Wie groß muss bzw. darf der umgebende Raum sein, um Wirkungen zu entfalten? Für welche Bevölkerungsgruppen sind Raumeffekte stärker bzw. schwächer ausgeprägt? Welche Kontextbedingungen sind wirksamer als andere? Diese Fragen werden im Seminar behandelt.

Semester: SoSe 2024